Schaeffler rutscht 2024 in die roten Zahlen und macht für 2025 wenig Hoffnung

Die Schaeffler-Gruppe hat im Geschäftsjahr 2024 trotz Umsatzwachstums ein deutlich negatives Konzernergebnis verbucht. Der Umsatz des Automobil- und Industriezulieferers stieg um 12,9 Prozent auf 18,2 Milliarden Euro (Vorjahr: 16,3 Milliarden Euro).

Der Verlust betrug 632 Millionen Euro, nachdem im Vorjahr noch ein Gewinn von 309 Millionen Euro stand. Laut Unternehmensmitteilung verursachten vor allem durch Restrukturierung bedingte Sondereffekte in Höhe von 725 Millionen Euro das Minus.

Das operative Ergebnis (EBIT vor Sondereffekten) sank um 31,7 Prozent auf 811 Millionen Euro, die EBIT-Marge von 7,3 Prozent auf 4,5 Prozent.

Seit Oktober 2024 wird Vitesco Technologies im Konzernabschluss konsolidiert und trug mit 1,95 Milliarden Euro zum Umsatz bei.

Vorstandschef Klaus Rosenfeld gab einen verhaltenen Ausblick: “Auch das Geschäftsjahr 2025 wird von Volatilitäten geprägt sein”, sagte er laut Mitteilung. Für dieses Jahr erwartet Schaeffler einen Umsatz zwischen 23 und 25 Milliarden Euro und eine EBIT-Marge vor Sondereffekten zwischen drei und fünf Prozent.

Schaeffler durchläuft wie alle großen Zulieferer derzeit ein Sparprogramm. 4800 Jobs sollen wegfallen, 2800 davon in Deutschland.

Trotz eines insgesamt schwachen Automobilmarktes konnte sich die Sparte Automotive Technologies mit einem währungsbereinigten Umsatzrückgang von nur 0,1 Prozent vergleichsweise stabil halten. Der Umsatz belief sich auf 6,96 Milliarden Euro (Vorjahr: 7,03 Milliarden Euro).

• Besonders dynamisch entwickelte sich der Bereich E-Mobilität. 12,6 Prozent Umsatzwachstum und einem Auftragseingang in Höhe von 4,7 Milliarden Euro
• Die traditionellen Geschäftsfelder Motor & Getriebesysteme (-2,9 Prozent) und Fahrwerksysteme (-3,8 Prozent) mussten hingegen Rückgänge hinnehmen.
• Die Sparte Vehicle Lifetime Solutions, die Produkte für die Wartung und Reparatur von Fahrzeugen umfasst, war der klare Gewinner im Konzern. Der Umsatz stieg um 16,9 Prozent auf 2,58 Milliarden Euro, das EBIT vor Sondereffekten sogar um 30,1 Prozent auf 427 Millionen Euro. Die EBIT-Marge legte von 14,6 auf 16,6 Prozent zu.
• Die Industriesparte, die Wälzlager und Lösungen für verschiedene Industrien produziert, verzeichnete einen Umsatzrückgang von 4,5 Prozent auf 6,57 Milliarden Euro. Besonders in Europa und China machten sich Volumenrückgänge und Verkaufspreisanpassungen bemerkbar.

Die neu eingeführte Sparte Others umfasst unter anderem die zum 1. Oktober 2024 integrierten Vitesco-Aktivitäten. Der Umsatz betrug 2,08 Milliarden Euro, doch das EBIT vor Sondereffekten war mit -183 Millionen Euro deutlich negativ. Die EBIT-Marge lag bei -8,8 Prozent.

Trotz des Nettoverlusts schlägt Schaeffler eine Dividende von 0,25 Euro je Stammaktie vor (Vorjahr: 0,44 Euro). Die Ausschüttung orientiert sich an der angepassten Dividendenpolitik. (hev)