Kommentar: CEO Oliver Blume bringt VW-Konzern auf Kurs

Keine Frage: Ein Ergebniseinbruch von 30 Prozent ist schmerzhaft. Doch es hätte schlimmer kommen können – das sehen auch die Märkte so. Wenige Stunden nach der Veröffentlichung der Zahlen legte die VW-Aktie rund drei Prozent zu.

Das Ergebnis ist belastet von hohen Investitionen, hohen Restrukturierungskosten und einem schwierigen Marktumfeld. Trotz allem geht es dem Konzern nicht schlecht: Volkswagen hat unterm Strich 12,394 Milliarden Euro verdient – ausgeschrieben: 12.394.000.000.

Vor allem im vierten Quartal steht ein operatives Ergebnis von rund 6,2 Milliarden in den Büchern, fast ein Drittel des Gesamtergebnisses. Das zeigt: Volkswagen ist auf dem richtigen Kurs. Dafür spricht auch der gestiegene Umsatz, der zwar nur leicht, aber immerhin, auf 324,7 Milliarden Euro zugelegt hat. VW ist in der Lage, auch bei sinkendem Volumen mehr Geld einzunehmen.

Der Konzern hat in den vergangenen Jahren viel verschlafen. Als Oliver Blume 2022 den Vorstandsvorsitz übernahm, erbte er zahlreiche Baustellen von Herbert Diess: Qualitätsprobleme, fehlerhafte Software, eine fehlende China-Strategie, fragwürdiges Design und eine wacklige finanzielle Basis.

Blume hat angepackt – investiert, gespart und umstrukturiert. Dass das Ergebnis nicht noch schlechter ausfällt, verdankt VW dieser Rosskur. Seine Strategie: Top-10-Pläne, ambitionierte, aber machbare Etappenziele. Die Richtung stimmt, Blumes oft kritisierte Doppel-Rolle als Porsche- und Volkswagen-Chef scheint kein Nachteil zu sein. Und die 10,35 Millionen Euro, die er 2024 als Gehalt eingestrichen hat, scheinen gut investiert zu sein.