Volkswagen: Gewinn bricht im ersten Quartal um 37 Prozent ein

Volkswagens operativer Gewinn ist im ersten Quartal um 37 Prozent eingebrochen. Damit bestätigt der Konzern nun die schlechten Zahlen, die er schon vor drei Wochen in einer Adhoc-Meldung angekündigt hat. Das operative Ergebnis sank in den ersten drei Monaten auf 2,9 Milliarden Euro; im Vorjahreszeitraum hatte Volkswagen noch 4,6 Milliarden Euro verdient.

Das Ergebnis nach Steuern liegt bei 2,2 Milliarden Euro (minus 41 Prozent). Der Netto-Cashflow sinkt im ersten Quartal auf -0,8 Milliarden Euro.

Im ersten Quartal 2024 lag er allerdings mit -2,5 Milliarden Euro noch deutlich niedriger. Die Nettoliquidität sinkt 3,6 Prozent gegenüber dem Vorjahreszeitraum auf 33 Milliarden Euro.

An der Prognose für das Gesamtjahr 2025 – eine Rendite von 5,5 bis 6 Prozent, ein Cashflow zwischen zwei und fünf Milliarden Euro und ein Umsatzplus von bis zu fünf Prozent – will Volkswagen weiterhin festhalten, geht aber davon aus, dass das Ergebnis am unteren Ende der Bandbreite liegt.

Die schlechten Zahlen, die Porsche gestern veröffentlicht hatten, dürften dieses Ziel ins Wanken bringen: Der Stuttgarter Autobauer hat seine Renditeerwartung von zuletzt über 14 Prozent auf 6,5 bis 8,5 Prozent korrigiert.

Die Konzernrendite ist, nach sechs Prozent im Vorjahreszeitraum und 5,9 Prozent im Gesamtjahr 2024, im ersten Quartal 2025 auf 3,7 Prozent gesunken. Dass es nicht noch weiter bergab ging, liegt am auf 2,1 Millionen Fahrzeuge gestiegene Absatz (plus ein Prozent), der zu einem leicht höheren Umsatz (78 Milliarden Euro, plus drei Prozent) führte.

Das Verkaufsplus generierte Volkswagen hauptsächlich außerhalb Chinas (minus sechs Prozent) und den USA (minus zwei Prozent); in Europa stiegen die Verkäufe um vier Prozent, in Südamerika um 17 Prozent.

Erfolgreich waren die Markengruppen Core (VW, Skoda, Seat und VW Nutzfahrzeuge) und Progressive (Audi, Bentley, Lamborghini). Die schlechten Absatzzahlen von Porsche und der Lkw-Sparte Traton dämpften das Ergebnis.

Belastet wurde das Ergebnis zu Jahresbeginn durch "leicht negative Preis-Mix-Effekte", also mehr günstigere Fahrzeuge, und vor allem durch Sondereffekte in Höhe von 1,1 Milliarden Euro. Ohne Letztere läge das operative Ergebnis bei vier Milliarden Euro, die Rendite bei 5,1 Prozent.

Mehr als die Hälfte der Sondereffekte (600 Millionen Euro) geht auf das Konto von Rückstellungen im Zusammenhang mit der verschärften CO2-Regulierung in der EU. Wie viel davon wirklich als Strafzahlung fällig werden, ist unklar. Brüssel hatte den Herstellern zuletzt mehr Spielraum zur Erfüllung der Ziele eingeräumt.

Die übrigen Rückstellungen wurden für die Restrukturierungsmaßnahmen bei Cariad (200 Millionen Euro), die nach wie vor anhaltenden Nachwehen des Abgas-Skandals und die US-Zölle für bereits in Transport befindliche Fahrzeuge getroffen (zusammen 200 Millionen Euro).