Wie zuerst die Nachrichtenagentur Reuters, sowie der Spiegel berichtet haben, will die VW-Tochter Audi 4000 bis 5000 Stellen abbauen. In Deutschland beschäftigt Audi aktuell rund 61.000 Menschen. (Lesen Sie dazu aktuell vom 26.11. EILMELDUNG: Audi baut Tausende Stellen ab)
Wie schon auf der Jahrespressekonferenz im März bekräftigt, soll es keine Entlassungen geben, sondern der Abbau "entlang der demografischen Linie" erfolgen - sprich über Altersteilzeit- und Vorruhestandsregelungen erfolgen. Frei gewordene Stellen sollen nicht nachbesetzt werden.
Personalvorstand Wendelin Göbel hatte damals gesagt. "Wir haben Zukunftsfelder, wo wir Kapazitäten brauchen und solche, wo wir nicht mehr so viele Leute brauchen". Man müsse viel in Weiterbildung und Qualifizierung stecken. "Dazu führen wir intensive Gespräche".
Bis Jahresende sollen die Gespräche mit den Arbeitnehmervertretern beendet sein. Laut Spiegel will der Betriebsrat zunächst Tätigkeiten definieren, die künftig nicht mehr benötigt werden. "Mit einem "Zielbild" für das Jahr 2025 soll die Unternehmensleitung präzise aufzeigen, welche Fahrzeuge und Dienstleistungen Audi in den nächsten fünf Jahren anbieten will - und welche Arbeitskräfte dafür benötigt werden", heißt es dort weiter.
Uneinigkeit herrsche noch beim Thema Jobgarantie. Die bestehende Vereinbarung, die Entlassungen ausschließt, gilt noch bis 2025. Die Arbeitnehmervertreter möchten, dass sie bis mindestens 2030 verlängert wird. Dies lehne Audi aber ab, heißt es.
Laut Medienberichten ist Audi geneigt einer Beschäftigungsgarantie bis 2029 zuzustimmen, wenn die Arbeitnehmervertretung die Reduzierung der Produktionskapazitäten in den Werken akzeptiert. Auch eine steigende Zahl von Ausbildungsplätze soll unter dieser Prämisse im Gespräch sein. Audi will die Kapazität der Werke in Ingolstadt und Neckarsulm wohl um jeweils 100.000 Fahrzeuge verringern.
Im nächsten April übernimmt der Ex-BMW-Manager Markus Duesmann den Vorsitz bei Audi. Ziel ist es, das Unternehmen wieder rentabler werden zu lassen. 2018 hat Audi mit einem operativen Ergebnis von 3,5 Milliarden Euro abgeschlossen, 1,2 Milliarden Euro weniger als noch 2017. Die operative Umsatzrendite war auf 6 Prozent gesunken. Die Zahl der Auslieferungen war auf rund 1,81 Millionen Autos zurückgegangen.
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