Es geht auf dieser Reise darum, wo der Kunde die Marke besonders spüren kann und soll. Schuwirth will dafür "Wow-Momente" definieren. Wo ist das Differenzierungspotenzial zu anderen Marken am größten? Wo ist die Relevanz für den Kunden am höchsten? Schuwirth: "Dafür muss man für jedes Projekt die Fragen beantworten: Welchen Pain Point des Kunden löse ich damit? Was ist der Beitrag für das Business? Kann ich damit einen Beitrag für die Marke leisten?"
Zum Beispiel die Probefahrt-Buchung. "In der Gastronomie kann ich um 23.00 Uhr ganz einfach online einen Tisch für morgen früh reservieren. Warum bieten wir als Audi gemeinsam mit dem Handel keine ähnlich komfortable Lösung für Probefahrten an?", fragt der Manager. Das soll schnell, intuitiv und einfach gehen. Und sich gut anfühlen. Design – und dazu gehöre auch die Bedienbarkeit, die User Experience – sei eines der Hauptkaufargumente für Premiummarken. Das gelte auch für die digitalen Angebote.
Eine Zäsur im Denken von Audi markiert Folgendes: Der gedruckte Katalog fällt weg. "Es ist ein gigantischer Aufwand, ihn zu erstellen, zu redigieren, zu drucken, auszuliefern. Und bis er im Handel ist, ister eigentlich schon fast wieder veraltet", sagt Schuwirth. "Wo ist der Mehrwert dieser Broschüren auf Hochglanzpapier, wenn ich darin ein rotes Auto sehe, aber ein schwarzes will? Das kann ich digital besser machen. Deswegen haben wir beschlossen, gedruckte Fahrzeugkataloge zum Sommer 2020 weltweit einzustellen." Das internationale "Audi Magazin" wurde bereits von einem gedruckten Produkt in ein digitales umgewandelt.