Das Ziel war ambitioniert: Eine Million Elektroautos wollte die Bundesregierung bis 2020 auf deutsche Straßen bringen. Das wird trotz aller Umweltboni, Umtauschprämien und Apelle nichts werden. Das hat man auch in Berlin nun eingesehen. 42.023 reine Elektroautos wurden von Januar bis August 2019 in Deutschland zugelassen.
Zählt man Plug-in-Hybride mit, sind es mit 64.938 nicht wesentlich mehr. 1,7 oder 2,6 Prozent der Neuzulassungen im laufenden Jahr machen elektrifizierte Fahrzeuge aus. Die Elektromobilität ist auch im Herbst 2019 noch immer ein Nischenprodukt.
Doch das müsste nicht so sein. InUmfragen sagt regelmäßig ein großer Teil der Befragten, dass sie sich durchaus vorstellen könnten, ein Elektroauto zu fahren. Eine kleine Auswahl: Im April sagten 43Prozent in einer Umfrage von Mobile.de, dass sie sich vorstellen können, dass ihr nächstes Auto ein Stromer wird. Zwar ist die Bereitschaft bei den Jüngeren zwischen 25 und 34 mit 51 Prozent besonders groß.
Doch selbst bei den in dieser Erhebung besonders skeptischen Personen über 55 Jahren zeigten sich noch 40 Prozent offen für den Stromer. In einer ebenfalls aus dem Frühjahr stammenden Umfrage von AutoScout24 lagen sowohl reine E-Autos als auch Hybride bei der Frage, welche Antriebsart für die Kunden denkbar sei, deutlich vor dem Diesel. Und das war nicht nur in Deutschland (43 Prozent Hybrid, 39 Prozent Stromer, 25 Prozent Diesel) so. Auch in den anderen untersuchten Ländern, Italien, Österreich, Belgien, Frankreich, den Niederlanden und Spanien, zeigte sich dieses Bild.
In einer Umfrage im Auftrag der Targobank hielten 36 Prozent Verbrennungsmotoren nicht mehr für zeitgemäß. 17 Prozent sagten, ihr nächstes Auto solle ein Hybrid werden, sechs Prozent planten in Richtung reiner Stromer.
Dass die Zahlen hier deutlich niedriger sind, ist kein Widerspruch zu den anderen Erhebungen, weil es hier um einen konkreten Kaufplan ging. Und dennoch sind die Zahlen auch hier weit über den tatsächlichen Anteilen.