Bernhard Bauer wird US-Chef von Cupra

Neue Aufgaben für Bernhard Bauer: Der Ex-Seat-Deutschlandchef soll die Marke Cupra in den USA einführen. Er übernimmt damit eine entscheidende Funktion für die weitere Zukunft der noch jungen Marke: Bis zum Ende des Jahrzehnts will Cupra in den US-Markt eintreten.

Die Personalie erfuhr Automobilwoche aus Branchenkreisen. Seat wollte dazu keine Stellung beziehen: Man äußere sich grundsätzlich nicht zu Personalspekulationen. Bauer hat Anfang Oktober nach zehn Jahren als Geschäftsführer von Seat Deutschland die Verantwortung an seinen Nachfolger Alexander Buk übergeben.

Bauer, der vor seinem Wechsel in den VW-Konzern bei Volvo tätig war, etablierte Cupra in Deutschland. Der 59-Jährige machte Deutschland für die 2018 gegründete Marke zum wichtigsten Markt. 2023 entfiel fast ein Drittel des Cupra-Absatzes auf die Bundesrepublik.

Das erste Halbjahr 2024 war für Seat Deutschland mit knapp 83.500 Neuzulassungen (Seat/Cupra) und einem Marktanteil von 5,7 Prozent das bisher erfolgreichste.

„Für die Etablierung der Marke mussten wir viel arbeiten, uns neu erfinden und flexibler denken. Das Ergebnis dieser Arbeit waren viele tolle Erfahrungen und viel Zuspruch, der uns motivierte, weiterzumachen“, sagte er in einem internen Cupra-Interview.

Das wird in seiner neuen Aufgabe auf ihn erneut zukommen. Den Sprung von Cupra über den Atlantik kündigte Seat-Chef Wayne Griffiths bereits im vergangenen Jahr an. „Wenn Du in die USA gehst und nicht gut vorbereitet bist, kriegst Du einen Tritt in den Arsch", sagte Griffiths am Rande der IAA 2023.

Griffiths plant, zunächst mit zwei Elektroautos in den USA zu starten: einem rein elektrischen Nachfolger des bisherigen Formentor, der bis zum Ende des Jahrzehnts geplant ist, sowie ein großes SUV, das man speziell für den US-Markt entwickeln wolle.

"Beide Autos werden wir dann aber auch in Europa anbieten", sagte Griffiths. Die US-Fahrzeuge wolle man auch in Nordamerika produzieren. "Wenn man dort profitabel sein will, braucht man eine Produktion vor Ort." Eine eigene Fabrik sei aber nicht geplant.

Für die Produktion hat Cupra verschiedene Alternativen: Man könne Kapazitäten der Marke VW nutzen, die in Chattanooga im Bundesstaat Tennessee und im mexikanischen Puebla bereits Werke betreibt, so Griffiths. Zudem produziert Konzern-Schwester Audi im mexikanischen San José Chiapa.