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Die Zukunft der Automobilindustrie:

Uni St. Gallen sucht die Automotive Superforecaster

 

Noch nie waren fundierte Prognosen für die Automobilindustrie so wichtig, wie in diesen unsicheren Zeiten. Zuverlässigere Antworten auf essenzielle Zukunftsfragen will deshalb die Universität St. Gallen mit einem "Vorhersage-Turnier" finden – und gleichzeitig die besten Prognose-Spezialisten der Branche ermitteln. Gefragt sind jetzt Fachleute, die sich dabei einbringen wollen und u.a. ein Zertifikat als „Automotive Superforecaster“ erarbeiten können.

Foto: Universität St. Gallen

Wie wird die Mobilität der Zukunft aussehen? Worauf muss die Automobilindustrie sich einstellen? Diese Fragen will die Universität St. Gallen mit Hilfe eines "Vorhersage-Turniers" beantworten, bei dem quasi die Schwarmintelligenz und geballte Weisheit der vielen Teilnehmer sehr zuverlässige Prognosen erbringen soll.

Alternative Antriebe, Software-definierte Fahrzeuge, autonomes Fahren, geopolitische Herausforderungen und Nachhaltigkeit sind nur einige der Felder, in denen Unternehmen jetzt strategische Entscheidungen treffen müssen – ohne zu wissen, wohin die Entwicklungen tatsächlich gehen werden.

Mit ihrem Projekt will die Universität St. Gallen nun wichtige Trends zuverlässiger vorhersagen. Möglich wird das durch die Verbindung des Wissens der einzelnen Teilnehmer mit der Weisheit der Masse. Eindrucksvoll unter Beweis gestellt hat der "Superforecasting-Pionier" Phil Tetlock die Wirkmächtigkeit dieses Prinzips.

Schwarmintelligenz übertrifft Solo-Experten

In den USA traten dazu in einem Vorhersagewettbewerb zu geopolitischen Entwicklungen Experten der CIA mit Geheimdienstinformationen gegen einige tausend Laien an. Aus den Prognosen der Laien wurde ein Durchschnitt gebildet. Diese Prognosen waren um 30 Prozent zutreffender als die Expertenanalysen der CIA.

Diesen Ansatz wollen Prof. Peter Murmann, Direktor des Institute of Management and Strategy an der Uni St. Gallen, und sein wissenschaftlicher Mitarbeiter Noel Kretz nun auf die Automobilindustrie anwenden.

Prof. Peter Murmann
Peter Murmann: "Wir suchen Fachleute mit Erfahrung in der Automobilindustrie oder in angrenzenden Bereichen, beispielsweise E-Auto-Laden bei einem Energieversorger oder Automotive Software", sagt der Direktor des Institute of Management and Strategy an der Uni St. Gallen. (Foto: Uni St. Gallen)

 

Zuerst ermittelt die Uni Themenbereiche, die für die Zukunft der Automobilindustrie relevant erscheinen, etwa Geopolitik, chinesische Marktdominanz, Antriebsstrang der Zukunft oder Software-defined Vehicles (SDV). Daraus werden für jedes Feld Fragen zu konkreteren Themen abgeleitet. Zum SDV beispielsweise: "How many of the three largest manufacturers (Toyota, Volkswagen, Hyundai) announce the cancellation of their OS project by the end of 2025?"

 

Die eigenen Vorhersagefähigkeiten trainieren

Die Fragen werden im Monatsrhythmus erneut gestellt und beantwortet. Anhand ihrer eigenen Antworten und der tatsächlichen Entwicklung können die Teilnehmenden ihre eigenen Vorhersagefähigkeiten analysieren und trainieren. Die erste Runde des Projekts läuft bis Ende 2025.Die Teilnehmer mit den besten Vorhersagen bekommen Zertifikate als "Automotive Superforecaster" in vier Leistungsstufen.

Zudem haben die Teilnehmer Zugriff auf die Ergebnisse der Crowd Forecasts und können deren Ergebnisse nutzen. Und sie erhalten die Möglichkeit, eigene Fragestellungen vorzuschlagen. Wenn Teilnehmende ihre Ergebnisse entsprechend teilen, können Unternehmen so auch besonders fähige Prognoseexperten in ihren Reihen identifizieren.

Wer sollte teilnehmen? "Wir suchen Fachleute mit Erfahrung in der Automobilindustrie oder in angrenzenden Bereichen, beispielsweise E-Auto-Laden bei einem Energieversorger oder Automotive Software", beschreibt Murmann die Zielgruppe des Projekts.

Interessenten können bei den Initiatoren weitere Informationen bekommen: j.peter.murmann@unisg.ch und noel.kretz@unisg.ch