Die Gesamt-CO2-Bilanz von Fahrzeugen und Unternehmen wird immer wichtiger, folglich gewinnt Nachhaltigkeit auch im Bausektor an Bedeutung. Aus gutem Grund, immerhin steckt in diesem Bereich viel Einsparpotenzial: „30 bis 40 Prozent der globalen CO2-Emissionen gehen auf den Bausektor zurück – genauso wie 50 Prozent des global anfallenden Müllaufkommens“, sagt Marc Barcatta, Market Sector Lead Automotive & Aerospace Germany und Global Account Lead BMW beim internationalen Planungs- und Beratungsunternehmen Arcadis.
Arcadis, das sich als Unternehmen selbst auf die Fahnen geschrieben hat, bis 2035 komplett CO2-neutral zu werden, berät Kunden bei baulichen Aktivitäten. Dabei sorgen Regularien wie das Gebäudeenergiegesetz und KfW-Förderungen schon seit vielen Jahren für klimaschonendere Bauprojekte. „Seit etwa zwei Jahren gibt es zudem die EU-Taxonomie, die durch Regularien auf transparenten Klima- und Umweltschutz abzielt“, ergänzt der Arcadis-Prokurist.
Auch abseits aller Pflicht sind Kunden laut Barcatta für das Thema sensibler geworden. Aber: „Nachhaltigkeit wird branchenunabhängig immer gefordert, jedoch selten freiwillig bezahlt.“ Denn Nachhaltigkeit kostet. Immerhin habe die Energiepreissteigerung dem Nachhaltigkeitsengagement einen Schub verliehen, weil die geringeren Lebenszykluskosten von energieeffizienten Gebäuden attraktiver wurden. Ein Problem sei aber zudem die lange Dauer des ROI von nachhaltigen Gebäuden, die Verantwortliche vor den hohen Investitionen zurückschrecken lassen.