Realisieren wollen das zwei französische Unternehmen: der etablierte Automobilzulieferer Plastic Omnium und das Start-up Greener Wave. Die Idee dahinter ist relativ einfach. Bei konventionellen 4G-Imaging-Radarsystemen sind die Sende- und Empfangsantennen wenige Zentimeter groß und relativ nahe an den Radar-Chips verbaut. Weil die Antennen so nahe beieinander liegen – Techniker sprechen von einer kleinen Apertur oder Öffnung –, ergibt sich nur die radartypisch relativ geringe Auflösung.
Plastic Omnium und Greener Wave vergrößern nun mit einem Trick virtuell diese Apertur des Systems und steigern damit die Auflösung erheblich. Plastic Omnium kündigt eine den Lidarsystemen vergleichbare horizontale Auflösung von 0,1 Grad. Bei Greener Wave spricht man vorsichtiger von weniger als 0,5 Grad.
Der Kunstgriff besteht darin, Spiegel für elektromagnetische Wellen, sogenannte Meta-Oberflächen, über die Karosserie zu verteilen, beispielsweise sechs Stück über das komplette Stoßfängermodul. Und dann die Radarwellen eines einzigen Standard-Radarchipsatzes auf die Spiegel zu verteilen und von dort aus in die Umgebung auszusenden – so als ob es sich um verteilte Radargeräte handeln würde.
Greener Wave hat die Technologie entwickelt, um die Radarwellen geeignet auszusenden und die Reflektionen in ein Bild der Umgebung umzuwandeln. Plastic Omnium hat es nach eigenen Angaben geschafft, die Produktion der Antennen und deren unsichtbare Einbettung der Radarantennen in Kunststoff-Karosserieteile großserienreif zu machen. Die ersten fertigen Systeme wollen Plastic Omnium und Greener Wave 2026 Kunden präsentieren. Sie sollen die Umgebung ähnlich gut darstellen wie Lidarsensoren, weniger von Licht- und Wetterverhältnissen beeinträchtigt werden, sowohl den Nah- wie auch den Fernbereich abdecken und wenig Energie verbrauchen. Bei sechs Antennen seien weniger als 15 Watt erforderlich.
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