Trends 2025: Diese Themen werden den Handel beschäftigen

Es lodert lichterloh in der Autobranche. Fast täglich gibt es neue Hiobsbotschaften von Herstellern und Zulieferern, die Werke schließen, Stellen streichen oder gar Insolvenz anmelden.

Ein schwieriges Jahr steht auch dem Handel bevor, der sich gleich mit mehreren Herausforderungen herumschlagen muss, etwa der immer rasanteren Konsolidierung oder den schwächelnden Margen auf Neuwagen, die viele Händler zu einem stärkeren Fokus auf Gebrauchtwagen zwingen.

Doch das sind nicht die einzigen Brennpunkte. Die wichtigsten Herausforderungen im Überblick.

Die ersten Dominosteine begannen schon im ersten Quartal 2024 zu kippeln; spätestens als Ford im April aber das Aus für seine Agenturpläne verkündete, war die Kettenreaktion in Gang gesetzt: Ein Hersteller nach dem anderen gab seine Pläne auf, ins Agenturmodell zu wechseln.

Die große Frage 2025 wird nun sein, ob sich die verbleibenden Hersteller wie Mercedes und BMW dem Sog entziehen können oder sich ebenfalls eingestehen müssen, dass sie die Anforderungen an IT-Systeme, Prozesse und Pricing unterschätzt sowie die Einsparpotentiale überschätzt haben.

Skepsis ist angebracht. Denn die Zinsen sind hoch: Entsprechend teuer ist es, wenn Hersteller tausende Fahrzeuge in der eigenen Bilanz haben. Und dass Mercedes 2024 sieben Prozent weniger Neuzulassungen als im Vorjahr hatte, führen Händler auch darauf zurück, dass der Hersteller einfach nicht den richtigen Preispunkt findet.

Nach einer Delle im Vorjahr werden E-Autos 2025 ein Comeback erleben. Daran führt für die Hersteller kein Weg vorbei, wenn sie ihre CO2-Ziele erreichen wollen. Allein VW muss europaweit einen Anteil von rund 25 Prozent schaffen.

Das geht nicht ohne den Handel. Es gibt kaum einen Hersteller, der die variable Vergütung seiner Händler nicht in irgendeiner Art und Weise vom Anteil der verkauften E-Autos abhängig macht.

Und so werden nicht nur die Hersteller große Sonderaktionen fahren, um den Elektro-Absatz anzukurbeln, sondern auch viele Händler werden bis weit über die Schmerzgrenze hinaus Teile ihrer Margen als Rabatt an die Kunden weiterreichen.

Neuwagen bringen die Erlöse in die Autohäuser, doch die Erträge stammen aus den Werkstätten. Etwa zwei Drittel der Gewinne steuert der Service bei – so lautet die Daumenregel aus der Vorkrisenzeit, die wieder mehr und mehr die Realität abbildet.

Die Werkstätten sind voll. Bis November lag die Auslastung laut ZDK bei 87 Prozent – ein Punkt über dem Vorjahr; Tendenz weiter steigend. Denn der Fahrzeugbestand nimmt zu.

Für die Kunden bedeutet dies häufig wochenlanges Warten auf den nächsten Termin. Ungeduld und Ärger nehmen dadurch zu.

Obwohl der Ausbildungsberuf zum Kfz-Mechatroniker bei jungen Männern ganz oben auf der Wunschliste steht, gehört der Kfz-Mechaniker/Mechatroniker zu den Mangelberufen. Das wird sich in den nächsten Jahren weiter zuspitzen.

Denn mit den Babyboomern scheiden wohl mehr Fachkräfte aus als nachrücken. Vor allem für kleinere Betriebe wird es zunehmend zum Problem, die drohenden Lücken zu stopfen.

Große Autohausgruppen bekommen die Entwicklung ebenfalls zu spüren, allerdings macht es sich hier zunächst mit der rückläufigen Zahl an Bewerbungen bemerkbar. Der ZDK hat deshalb den Fokus stärker auf Quereinsteiger, Studienabbrecher und Frauen gerichtet.