Audi: Neue Hybridtechnik für die letzten Verbrenner

Für die letzte Generation seiner Verbrenner-Modelle zieht Audi nochmals alle Register und stattet die Baureihen mit der neuen MHEV-plus-Technologie aus.

Den Anfang machen der seit Herbst 2024 bestellbare A5, gefolgt vom Q5, dessen Markteinführung für Anfang März im Kalender steht, und dem Audi A7. Modelle, mit denen der Absatzerfolg der Ingolstädter besonders in Europa inklusive Deutschland steht und fällt.

Erfolge werden dringend benötigt bei der Marke mit den vier Ringen. 2024 war für Audi auf dem Heimatmarkt Deutschland mit -21,3 Prozent auf unter 200.000 verkaufte Einheiten ganz schwach; in Europa sah es mit einem Minus von 5,9 Prozent (466.209 Einheiten ohne Deutschland) zumindest etwas besser aus.

Der neue A5 ist nicht nur der erste Audi mit MHEV plus, er ist auch das erste auf der Premium Platform Combustion (PPC) gebaute Fahrzeug.

Nachdem sich abgezeichnet hatte, dass die Übergangsphase vom Verbrenner zum Elektroauto länger dauern würde als ursprünglich erwartet, wurde bei Audi entschieden, zwei parallele Fahrzeugplattformen zu entwickeln: die 2023 vorgestellte und von Porsche und Audi als Gemeinschaftsprojekt entwickelte Premium Platform Electric (PPE) für Elektrofahrzeuge und PPC für die Verbrenner.

Der gemeinsame Nenner der Plattformen ist die Elektronikarchitektur. PPC startete ebenfalls 2024 mit komplett neuen Motorgenerationen und wird von Audi als "letzte Entwicklungsstufe für Fahrzeuge mit konventionellem Antrieb einschließlich Plug-in-Hybrid" bezeichnet.

Ein Resultat ist die MHEV-plus-Technologie, wie sie nun in A5 und Q5 erstmals auf den Markt kommt. Das 48-Volt-Mild-Hybrid-System mit dem neuartigen Zusammenspiel von Triebstranggenerator (TSG) und Riemenstartergenerator (RSG) sowie einer Lithium-Eisenphosphat-Batterie unterstützt dabei den Verbrennungsmotor.

Der komplett an- und abkoppelbare TSG mit integrierter Leistungselektronik und E-Maschine ermöglicht laut Audi zusätzliche elektrische Fahranteile, die den Verbrauch senken und das Fahrerlebnis komfortabler gestalten sollen.

Zu den wesentlichen Vorteilen des durch die neue Technologie angestiegenen Elektrifizierungsgrades gehören demnach die Verbesserung des Start/Stopp-Betriebs, das emissionsfreie Segeln, das Rekuperieren, die elektrischen Fahranteile beispielsweise beim Einparken und Manövrieren sowie die gesteigerte Performance durch die elektrische Unterstützung des Verbrenners.

Für Audi ist die Einführung von MHEV plus ein wichtiger Schritt. Wenn es nur um Optimierung gegangen wäre, hätte man den Verbrenner verfeinert und nicht das Mild-Hybrid-System deutlich weiterentwickelt.

Schließlich muss jede Innovation den Nachweis liefern, dass damit eine Effizienzsteigerung einher geht, sagt ein Audi-Sprecher. Bei MHEV plus ist dieser Nachweis offenbar gelungen. So liege die Reduktion der C02-Emissionen beim A5, abhängig vom Modell, bei 10 bis 17 Gramm pro Kilometer nach WLTP. Umgerechnet in Spritverbrauch bedeutet das 0,38 bis 0,7 Liter weniger Kraftstoff auf 100 Kilometer.

Ebenfalls mit der MHEV-plus-Technologie dürfte der auf der PPC-Plattform gebaute Audi A7 ausgestattet sein, der im ersten Quartal 2025 vorgestellt werden soll. Und wem der Mild-Hybrid zu wenig ist, für den gibt es alle Modelle auch als Plug-in-Hybrid.