Mit den neuen Modellen und den Investitionen von mehr als einer halben Milliarde Euro sieht der örtliche Betriebsratschef Rainer Schirmer den Standort gut ausgelastet für die kommenden Jahre. Ab 2027/28 kämen mit dem Landjet und Landyacht zwei Elektromodelle auf der SSP-Plattform des VW-Konzerns dazu. Die zeitlichen Planungen hierzu stehen wegen der Software-Probleme im Konzern aber auf wackligen Beinen.
Außerdem soll der Nachfolger des jetzt in Ingolstadt angelaufenen A6 e-tron ebenfalls in Neckarsulm gebaut werden. "Mit diesen Modellen werden wir in der Montage eine starke Beschäftigung halten können", so Schirmer. Lackiererei und Karosseriebau seien dagegen traditionell hoch automatisiert. Die Unterauslastung der vergangenen Jahre habe man dazu genutzt, viele der rund 15.500 Beschäftigten in Neckarsulm für neue Themen wie die Batterie für die Plug-in-Hybride zu qualifizieren.
Für die endgültige Zukunftssicherung fehlt nur noch ein Modell für die Manufaktur Böllinger Höfe im benachbarten Heilbronn, wo nach dem Aus des Sportwagens R8 nur noch der Audi e-tron GT gefertigt wird. Der hat zwar kürzlich ein Facelift und mehr Reichweite erhalten. Die Stückzahlen bleiben aber dennoch unter den Erwartungen, weshalb Audi das Modell beispielsweise in China vom Markt genommen hat.
"Wir brauchen hier wieder einen Leuchtturm, der die Auslastung sichern kann", sagt Schirmer. Angeblich plant Audi bereits einen elektrischen Nachfolger des R8. Das will der Betriebsrat aber nicht bestätigen, sondern sagt nur, dass man im Hintergrund alles für ein neues Modell tun werde. "Die Entscheidung naht", sagt Schirmer.