BEV-Alternative: BMW und Toyota wollen Brennstoffzellen-Kooperation ausweiten

BMW will offenbar die Entwicklung von Brennstoffzellenfahrzeugen stärker als bisher vorantreiben. Wie die japanische Nachrichtenseite "Nikkei Asia" berichtet, baut der deutsche Premium-Hersteller seine bestehende Zusammenarbeit auf dem Gebiet mit Toyota aus. Demnach plant BMW den Beginn der Serienproduktion eines FCEV-Modells nun schon in wenigen Jahren.

Die Entscheidung soll auch mit der sich abkühlenden Nachfrage nach batterieelektrischen Fahrzeugen (BEV) zu tun haben. Die Absichtserklärung zur erweiterten Partnerschaft wollen beide Unternehmen den Informationen zufolge nächste Woche unterzeichnen.

Im wasserstoffelektrischen Antrieb – wie im Konzeptfahrzeug iX5 Hydrogen – sieht BMW eine "spannende Antriebstechnologie, von der sich Verkehrsexperten viel versprechen, eine emissionsfreie Alternative ohne lange Ladezeiten", heißt es in einem Artikel auf der Unternehmenswebsite.

Der größte Wettbewerbsvorteil der Brennstoffzellen-Technologie gegenüber batteriebetriebenen Elektroautos ist demnach die kurze Tankdauer: "Anders als bei der modell- und infrastrukturabhängigen Ladezeit von E-Autos ist der Wasserstofftank eines BMW iX5 Hydrogen (Pilotflotte) in lediglich drei bis vier Minuten wieder vollgetankt."

BMW und Toyota arbeiten seit 2012 im Bereich der FCEV-Fahrzeuge zusammen. Dabei beschränkte sich Toyotas Rolle dem "Nikkei"-Bericht zufolge bislang auf die Lieferung einer begrenzten Anzahl von Komponenten. In der erweiterten Partnerschaft soll Toyota nun Schlüsselkomponenten liefern – darunter Wasserstofftanks und Brennstoffzellensysteme.

BMW will diese dann mit seiner eigenen Elektroauto-Technologie wie Antriebssystemen kombinieren. Auf die Weise soll der iX5 Hydrogen innerhalb weniger Jahre zur Serienreife gebracht werden.

Dabei sollen die Produktionskosten durch die Zusammenarbeit mit Toyota möglichst niedrig gehalten werden. Toyota hat bereits 2014 das FCEV-Modell Mirai auf den Markt gebracht.

Für den Erfolg der Technologie benötigt Europa allerdings eine bessere Wasserstoff-Infrastruktur. Mit Bezug auf den europäischen Herstellerverband Acea berichtet "Nikkei", dass es aktuell nur rund 270 Wasserstofftankstellen gibt. Dagegen gab es Stand Ende 2023 in der EU über 600.000 öffentliche Ladepunkte für batterieelektrische Fahrzeuge.

Auf Nachfrage der Nachrichtenagentur Reuters haben weder BMW noch Toyota den Bericht kommentiert. Wohl aber sagte ein BMW-Sprecher, man arbeite seit Jahren mit Toyota zusammen – "mit dem gemeinsamen Ziel, eine weitere Lösung für eine emissionsfreie Mobilität anzubieten".