"Die Ära der Nachahmer ist vorbei": Wie Hongqi seinen Europa-Absatz vervielfachen will

Der chinesische Autohersteller Hongqi will auf dem europäischen Automarkt rasant wachsen. Die Premium-Marke will in Europa innerhalb von fünf Jahren zwölf zusätzliche Modelle auf den Markt bringen – unter anderem in Deutschland und Frankreich. Derzeit verkauft das Unternehmen das große Elektro-SUV E-HS9 nur in Norwegen, Schweden, Dänemark und den Benelux-Ländern.

Hongqi ist Teil der staatlichen FAW-Gruppe. Noch in diesem Jahr soll nach Angaben des Herstellers der Verkauf der elektrischen Mittelklasse-Limousine EH7 und des mittelgroßen SUVs EHS7 in Europa beginnen.

Geplant ist außerdem der Verkauf von Plug-in-Hybriden, wie Yang Dayong, General Manager des FAW-Geschäfts in Übersee, der Automobilwoche-Schwester Automotive News Europe im Rahmen des Goodwood Festival of Speed in England sagte.

Noch liegen Anspruch und Wirklichkeit bei der Marke jedoch weit auseinander. Hongqi strebt in fünf Jahren einen jährlichen Absatz von 30.000 bis 50.000 Fahrzeugen in Europa an, sagte Yang. Zur Einordnung: In den ersten fünf Monaten dieses Jahres hat die Marke gerade einmal 207 E-HS9 verkauft, wie Zahlen von Dataforce zeigen.

Die Preise für den E-HS9 beginnen bei etwa 60.000 Euro und steigen je nach Variante auf über 100.000 Euro. Hongqi nutzte das Festival of Speed, um sein aktuelles Angebot an Limousinen und SUVs vorzustellen, die in China und künftig auch in Europa gegen die deutschen Premium-Marken Audi, BMW und Mercedes-Benz antreten.

Hongqi will die Premium-Kunden in Europa mit Preis, Qualität und Design von sich überzeugen, sagte Giles Taylor, Hongqis Designchef, gegenüber Automotive News Europe. Taylor leitet das Design der Marke seit 2018, als er von Rolls-Royce zu dem chinesischen Unternehmen gewechselt ist.

Taylors Aufgabe bei Hongqi ist es seitdem, eine Marke zu modernisieren, die auf dem Heimatmarkt für altbackene Luxuslimousinen bekannt ist, die traditionell von Chinas politischer Elite genutzt wurden. Laut einem Bericht von Reuters war Hongqi die bevorzugte Automarke von Mao Zedong.

Nach Taylors Darstellung sind Hongqis neue Modelle genauso gut wie die der etablierten europäischen Konkurrenten. "China ist jetzt auf dem Vormarsch", sagte er: "Die Ära der Nachahmer ist vorbei. Die Ära der Störer ist vorbei. Wir befinden uns jetzt in einer globalen Ära, in der China angekommen ist."

Taylor rechnet damit, dass es etwa zwei Jahre dauern wird, bis sich Hongqi in Europa etabliert. Die EH7-Limousine, die im Herbst auf den Markt kommen soll, verfügt Herstellerangaben zufolge über eine maximale Leistung von 619 PS in der Allradversion mit zwei Elektromotoren, eine Beschleunigung von 0 auf 100 km/h in 3,5 Sekunden und eine Reichweite von 700 Kilometern.

Doch Hongqis Ziel, den Absatz in Europa zu steigern, ist durch die EU-Zölle auf importierte chinesische Elektroautos erschwert worden. Die FAW-Marken unterliegen nun Zöllen in Höhe von 31 Prozent. Die Marke entscheidet derzeit, ob sie die Kosten selber tragen oder an die Kunden weitergeben will.

Alexander Bachmann vom dänischen Hongqi-Importeur KW Bruun sagte: "Wenn die Zölle ohne Änderungen eingeführt werden, wird der Preis des E-HS9 um etwa 20.000 Euro steigen." Doch die Zölle würden die Marke nicht von ihrer geplanten Expansion abhalten. "Es ändert nichts an unseren Plänen, denn die Strategie ist ganz klar."

Dieser Artikel ist zuerst bei der Automobilwoche-Schwester Automotive News Europe erschienen. Er wurde von KI übersetzt und von einem Redakteur der Automobilwoche überprüft.