Geplante Fusion: Diese fünf Fragen müssen Honda und Nissan beantworten

Die Nachricht über eine mögliche Fusion von Honda und Nissan sorgte im Dezember für Aufsehen, als die Chefs der beiden Unternehmen diese möglicherweise bahnbrechende Vereinbarung bekannt gaben.

Der Zusammenschluss von Honda, dem zweitgrößten Automobilhersteller Japans, und Nissan, der Nummer drei, birgt enormes Potenzial. Doch der Teufel steckt im Detail – viele Aspekte der Vereinbarung müssen noch geklärt werden.

Wichtige Fragen sind offen und der Zeitdruck ist groß. Ziel ist es, bis Juni einen endgültigen Vertrag zu unterzeichnen, im Sommer 2026 beide Unternehmen von der Börse zu nehmen und bis August desselben Jahres unter einem neuen Holding-Dach zu verschmelzen. Bis Ende des Monats will auch Mitsubishi Motors entscheiden, ob es sich der Fusion anschließt.

Zuvor müssen fünf zentrale Fragen geklärt werden:

Die Besitz- und Kontrollverhältnisse in der neuen Holding werden durch das Umtauschverhältnis der alten Aktien in neue Aktien geregelt. Dieses Verhältnis basiert auf einer Due-Diligence-Prüfung und externen Bewertungen, die die durchschnittlichen Schlusskurse beider Unternehmen über einen nicht näher spezifizierten Zeitraum berücksichtigen.

Zum Zeitpunkt der Bekanntgabe der Fusionsgespräche war der Aktienkurs von Nissan seit Anfang 2024 um rund 38 Prozent auf etwa 350 Yen (2,22 US-Dollar) gefallen. Der Wert der Honda-Aktie war um rund 15 Prozent auf 1.300 Yen (8,25 US-Dollar) gesunken.

Nach der Ankündigung stiegen die Aktien von Honda um 23 Prozent auf 1.604 Yen (10,18 US-Dollar), was einer Marktkapitalisierung von 55 Milliarden US-Dollar entspricht. Die Aktien von Nissan kletterten um 31 Prozent auf 480 Yen (3,05 US-Dollar), eine Marktkapitalisierung von 11 Milliarden US-Dollar.

Eine Analyse der Wirtschaftszeitung Nikkei schlägt unter der Annahme einer Beteiligung von Mitsubishi ein Umtauschverhältnis von 5:1 zugunsten von Honda vor. Das würde bedeuten, dass Honda 77 bis 78 Prozent, Nissan 15 bis 16 Prozent und Mitsubishi sechs bis sieben Prozent an dem neuen Unternehmen hält.

Doch wenn Nissan und Honda, wie im Dezember angedeutet, unter dem neuen Dach weiterhin als getrennte Tochtergesellschaften agieren, wie sollen dann die schwierigen Integrationsentscheidungen getroffen werden?

Gemäß der vorläufigen Vereinbarung wird Honda die Mehrheit der internen und externen Direktoren der Holding stellen. Der Präsident oder CEO wird aus den von Honda nominierten Direktoren ausgewählt. Die Führung von Honda ist unter CEO Toshihiro Mibe seit 2021 stabil. Er wird voraussichtlich auch die Leitung des neuen Unternehmens übernehmen.

Bei Nissan hingegen kämpft CEO Makoto Uchida seit 2019 mit den Folgen des Skandals um den ehemaligen Chef Carlos Ghosn. Angesichts der schleppenden Erholung von Nissan könnte Uchida eine kleinere Rolle spielen.

„Wenn das derzeitige Management von Nissan bleibt, wird sich nichts ändern“, sagt Koji Endo, Analyst bei SBI Securities in Tokio. „Das Management sollte durch eine jüngere Generation oder teilweise durch Honda ersetzt werden.“ Sollte Mibe die neue Holding leiten, stellt sich die Frage, wer bei Honda das operative Geschäft übernimmt und welche Rolle das Nissan-Management spielen wird.

Beide Unternehmen kämpfen mit Überkapazitäten, wobei das Problem bei Nissan größer ist. Laut Analyst James Hong von Macquarie Securities hat Honda eine Überkapazität von 500.000 Fahrzeugen, während Nissan bei 1,3 Millionen liegt. Mibe hat deutlich gemacht, dass eine Fusion davon abhängt, dass beide Unternehmen – insbesondere Nissan – ihre Probleme lösen. Dies erhöht den Druck auf Nissan, Reformen durchzuführen.

Beide Unternehmen planen, Produktionslinien gemeinsam zu nutzen und Investitionen durch standardisierte Prozesse effizienter zu gestalten. Doch es stehen schwierige Entscheidungen an: Welche Werke werden geschlossen? Welche Zulieferer werden bevorzugt? Und welche Produktionstechniken setzen sich durch? Angesichts der Führungsrolle von Honda ist davon auszugehen, dass Nissan die schmerzhaften Einschnitte tragen wird. Die Umsetzung könnte aber Jahre dauern.

Beide Unternehmen arbeiten an ähnlichen Schlüsseltechnologien wie Elektroautos der nächsten Generation und Feststoffbatterien. Honda scheint hier die Nase vorn zu haben. Honda hat in Nordamerika bereits Produktionszentren für E-Autos in Ohio und Ontario aufgebaut. Die ersten Prototypen der neuen 0-Serie sind in Betrieb und ab 2025 soll die Produktion von Feststoffbatterien getestet werden.

In Bereichen wie Software-Defined Vehicles, in denen beide noch hinterherhinken, könnten die Unternehmen enger zusammenarbeiten und die besten Ideen kombinieren. Mit greifbaren Ergebnissen ist jedoch frühestens ab 2030 zu rechnen.

Nissan baut derzeit seine 2016 übernommene 34-Prozent-Beteiligung an Mitsubishi ab. Aber nicht nur Mitsubishi ist von der Fusion betroffen. Nissan und Renault halten weiterhin 15 Prozent aneinander, wobei Renault den Rest seines 43-Prozent-Anteils in einem Treuhandfonds hält. Diese Verflechtungen könnten die Berechnung des Anteils von Nissan an der neuen Holding erschweren.

Honda wiederum betreibt ein Joint Venture mit Sony für Elektroautos und arbeitet mit General Motors an Brennstoffzellentechnologien. Die Fusion von Honda und Nissan ist bereits ohne externe Partner komplex. Zusätzliche Einflüsse könnten die Situation weiter erschweren.

Dieser Artikel ist zuerst bei der Automobilwoche-Schwester Automotive News erschienen. Er wurde von KI übersetzt und von einem Redakteur der Automobilwoche bearbeitet.