Durch die Montage in Österreich umgehen die Chinesen die Zölle der EU. Die Österreicher können die Aufträge gut gebrauchen.
Magna Steyr in Graz: Der Auftragsfertiger ist momentan nicht ausgelastet.
Magna Steyr steht kurz vor dem Abschluss von Verträgen mit den chinesischen Autoherstellern Xpeng und GAC. Der Auftragsfertiger soll in seinem Werk in Graz Elektroautos nach der sogenannten SKD-Methode montieren, berichtet die „Kleine Zeitung“.
SKD steht für Semi Knocked Down. Die in China produzierten Baugruppen und Teile werden in Graz zu fertigen Autos zusammengebaut.
Damit könnten die beiden chinesischen Autohersteller die hohen Zusatzzölle umgehen, die die Europäische Union im Oktober auf in China hergestellte Elektrofahrzeuge erhoben hat. Sie waren eine Reaktion auf die hohen Subventionen, die chinesische Hersteller von der Regierung erhalten.
Die Verträge könnten bereits im Juni unterzeichnet werden. Magna Steyr, die Sparte für Auftragsfertigung von Magna International, braucht dringend neue Geschäfte.
In den vergangenen Jahren hat das Unternehmen mehrere Aufträge verloren, zum Beispiel durch den Abzug der Jaguar-Produktion und die Pleite von Fisker, und musste deshalb Stellen abbauen.
Xpeng und GAC werden anfangs nur wenige Fahrzeuge in Graz bauen lassen, weil sie zunächst die Marktlage testen. Große Investitionen sind dafür nicht nötig. Chinesische Hersteller drängen seit einiger Zeit auf den europäischen Markt, bisher jedoch mit überschaubarem Erfolg.
Seit Ende Oktober gelten für Importe von Elektrofahrzeugen aus China Zölle von bis zu 35,3 Prozent zusätzlich zu den bereits bestehenden zehn Prozent.
Xpeng und GAC müssen mit zusätzlichen Zöllen von 20,7 Prozent rechnen, wenn sie Elektrofahrzeuge aus China in EU-Mitgliedsländer exportieren.
