Mercedes erleidet herben Absatz-Dämpfer

Mercedes hat im ersten Quartal des Jahres beim Absatz einen deutlichen Dämpfer hinnehmen müssen. Von Januar bis März wurden 463.000 Pkw mit dem Stern verkauft. Dies bedeutet einen Rückgang um acht Prozent im Vergleich zum Vorjahreszeitraum.

Elektroautos waren ebenfalls weniger gefragt, die Neuzulassungen reduzierten sich um acht Prozent auf 47.500. Allerdings weist Mercedes bei seinen Zahlen nur die Auslieferungen an die Händler aus. Die Verkäufe an Kunden können davon abweichen. Weil die Van-Sparte nach wie vor gut läuft, fiel das Minus beim Absatz insgesamt mit sechs Prozent etwas weniger stark aus.

Damit entfielen zehn Prozent des Gesamtabsatzes von Mercedes-Benz Cars im ersten Quartal auf Elektrofahrzeuge und 19 Prozent auf BEV einschließlich der Plug-in-Hybride. Eine Rolle spielte hier auch das Auslaufen der alten Smart-Generation, während die neuen Modelle aus dem Joint-Venture mit Geely nicht mehr zum Absatz zählen.

Mercedes hat nach wie vor mit Lieferschwierigkeiten des Partners Bosch beim 48-Volt-System zu kämpfen; auch der Modellwechsel der E-Klasse in China wirkte sich stark auf den Absatz aus. Asien ist deshalb die Region, die am schwächsten abgeschnitten hat in den ersten drei Monaten.

In China allein schrumpfte der Absatz um zwölf Prozent auf 168.900 Fahrzeuge, während es in der gesamten Region 210.700 Stück waren – ein Minus von 15 Prozent. Auch Deutschland gehört zu den besonders schwachen Märkten: 50.400 Einheiten bedeuten einen Rückgang von 17 Prozent, während Europa insgesamt mit minus zwei Prozent nahezu stabil blieb.

In den USA konnte Mercedes einen leichten Zuwachs um drei Prozent auf 66.600 Einheiten verbuchen. Auch im Rest der Welt, also etwa Märkten wie Australien oder Südafrika, verzeichnete Mercedes ein ordentliches Plus, allerdings sind die Stückzahlen mit 18.000 auch auf niedrigem Niveau.

Besonders schmerzen wird Konzernchef Ola Källenius dabei der starke Rückgang bei den sogenannten Top-End-Fahrzeugen, also den hochpreisigen Modellen wie S-Klasse und Maybach-Derivaten sowie G-Klasse, die Sportwagen von AMG oder die Elektroflaggschiffe wie EQS und EQS SUV.

Der Verkauf brach um 27 Prozent ein, was sich auch auf die Rendite im ersten Quartal erheblich auswirken dürfte. Mercedes begründet den starken Rückgang durch die Modellwechsel der G-Klasse und der Mercedes-AMG-Derivate der E-Klasse und des GLC sowie durch Engpässe in der Lieferkette.

Neue Dynamik soll die Weltpremiere der elektrischen G-Klasse in Peking sowie eine Vielzahl neuer AMG-Modelle bringen. Der EQS soll durch eine gesteigerte Reichweite und verbessertes Raumgefühl auf den Rücksitzen attraktiver werden.

Während das Kernsegment um die Modellreihen C- und E-Klasse um acht Prozent zulegen konnte, gab es auch bei den Kompaktfahrzeugen mit A- und B-Klasse einen herben Dämpfer. 128.000 Einheiten bedeuten ein Minus von 21 Prozent.

Vor wenigen Wochen hatte Källenius bei einem Besuch im Wirtschaftspresseclub Stuttgart angedeutet, dass er erst für das zweite Quartal wieder bessere Zahlen erwartet. Dann sollen die Lieferschwierigkeiten bei den 48-Volt-Systemen für die C- und E-Klasse behoben sein, die eine hohe Nachfrage verzeichnen.

Auch der Hochlauf der E-Klasse in China dürfte dann an Fahrt aufnehmen. 2024 wird für Mercedes aber wohl erneut ein Jahr der Stagnation. Das Unternehmen sieht den Absatz von Mercedes-Benz Cars in seiner Prognose der Jahrespressekonferenz lediglich auf Vorjahresniveau.

Aus dem Datencenter:

Marktanteile der Top-15-Marken in Deutschland im März 2024