Technische Innovationen: Mercedes führt im Medien-Ranking

In den Showrooms finden die technischen Innovationen von der Mercedes-Benz derzeit wenig Resonanz, in den Medien umso mehr: Während der Stuttgarter Autobauer bei den Pkw-Neuzulassungen in den ersten sechs Monaten mit einem Minus von knapp 13 Prozent vom Markt abgehängt wird, führt Mercedes das Unicepta-Medienranking mit 72.349 Nutzerreaktionen klar an.

Punkten kann Mercedes mit Themen wie der Fahrt des Vision EQXX von Riyadh nach Dubai mit einer Ladung, der Kooperation mit JDS Development Group für das Mercedes-Benz Places Immobilienprojekt in Miami sowie der Effizienzsteigerung in der Factory 56 durch Roboter.

Auf Platz zwei folgt abgeschlagen Tesla: Der Autobauer kommt mit Blick auf technischen Innovationen im ersten Halbjahr auf 15.257 Nutzerreaktionen. Auf den Plätzen folgen Volkswagen (14.950), Porsche (13.404) und BMW (12.680).

Das zeigt das aktuelle Innovationsranking mit dem Fokus technische Innovationen, das Unicepta exklusiv für die Automobilwoche erstellt. Der Mediendienst analysierte dafür das Innovationsimage von 90 Automobilherstellern und Zulieferern in deutschen Onlinemedien sowie X (ehemals Twitter) und YouTube im ersten Halbjahr 2024. Entscheidende Größe sind die Nutzerreaktionen wie Kommentare, Likes und Shares.

Fasst man Innovationen breiter, ergibt sich ein anderes Bild: Tesla ist der klare Spitzenreiter (1,76 Millionen Nutzreaktionen), vor Volkswagen (1,07 Millionen), BMW (554.000) und Mercedes (546.000).

Im Jahresvergleich ist die Resonanz deutlich gestiegen: Ein Hersteller aus den Top 10 schaffte es im Durchschnitt auf 545.000 Nutzerreaktionen. Im vergleichbaren Vorjahreszeitraum waren es noch etwa 360.000.

Doch unterm Strich dominiert in deutschen Medien vor allem ein Thema: „Insgesamt ist ein großer Anteil der Berichterstattung auch der stockenden Entwicklung des E-Auto-Marktes als größtem und drängendstem Innovationsthema geschuldet“, sagt Silke Nehlig, SVP & Sector Lead Mobility bei Unicepta. Das Medienecho sei dahingehend eher kritisch und es werde von Unternehmen erwartet, dass sie sich positionieren und zu ihren Plänen bekennen.

Das verwundert wenig, bleibt die Entwicklung der E-Mobilität doch weit unter den Erwartungen. Das abrupte Aus der staatlichen Förderung Ende vergangenen Jahres sorgte für viel Aufregung quer durch die Republik in den vergangenen Monaten. Die BEV-Pkw-Neuzulassungen brachen in der ersten Jahreshälfte in Deutschland um rund ein Sechstel ein. 

Das trifft viele Hersteller, vor allem Tesla. Mit rund 21.250 Pkw-Neuzulassungen (-41,6 Prozent) gehörte der E-Autopionier in der ersten Jahreshälfte zu den Verlierern - obwohl er das Medien-Innovatioinsranking anführt.