In ihrer Haut möchte man nicht stecken: Was Hildegard Müller bei ihrem Rundgang auf der Auto China in Peking gesehen hat, dürfte der Chefin des deutschen Verbands der Automobilindustrie (VDA) ordentlich auf den Magen schlagen. Nicht nur, dass die acht Hallen des Messezentrums aus allen Nähten platzen, die Pressekonferenzen bis auf den letzten Sitz gefüllt sind und hier schon am Pressetag gefühlt mehr los ist als auf der IAA. Die VDA-Chefin erlebt auch den fortschreitenden Bedeutungsverlust der deutschen Vorzeigebranche, die sie repräsentiert.
Denn die Zeit, in der die Deutschen in Peking die Publikumsmagneten waren, ist vorbei. Zwar haben VW, Audi, Mercedes und Co. ein paar sehenswerte Schaustücke nach China mitgebracht. Doch so sehnlich die elektrifizierte G-Klasse auch erwartet wurde, ist sie am Ende doch nur die Motorvariante eines seit bald fünf Jahrzehnten mehr oder minder unverändert gebauten Klassikers.
Der Audi Q6 e-tron macht nichts von seiner Verspätung wett, nur weil er für China ein paar Zentimeter mehr Radstand bekommt. Und so wichtig die Neue Klasse für BMW ist, ist sie eben doch ein alter IAA-Bekannter – und ein Facelift für Vierer und i4 ist auch nicht gerade eine Sensation.