Neuer Mini-Chef: So tickt Stefan Richmann

Auf der Hauptversammlung von BMW kritisierten kürzlich Aktionärsvertreter die geringe Frauenquote im Vorstand. Auch Hauptanteilseignerin Susanne Klatten soll dies kritisch sehen. Mit Ilka Horstmeier gehört aktuell nur eine Frau zum Führungsgremium der Münchner.

Und auch die Marke Mini wird ab August wieder von einem Mann geführt. Statt Stefanie Wurst, die erst im Februar 2022 die Gesamtverantwortung für die Kompaktmarke übernommen hatte, wird ab 1. August Stefan Richmann an der Spitze stehen. Auf eine Marketingexpertin (Wurst kam 2014 von der Werbeagentur Scholz & Friends zu BMW) folgt nun ein ausgewiesener Finanzexperte. Und, viel wichtiger bei BMW: wieder ein Eigengewächs des Konzerns.

Richmann arbeitet seit dem Jahr 1997 für den Premiumhersteller. Er verantwortete zuletzt seit April 2022 die Unternehmensstrategie. Bereits im Jahr 2000 gehörte Richmann erstmals der strategischen Unternehmensplanung an und wurde 2004 zum Leiter des Vertriebscontrollings. Es folgten Karriereschritte als CFO für BMW in Spanien (2008 bis 2010) und den USA (2017 bis April 2022).

"Mit Stefan Richmann wird ein Senior Executive der BMW Group mit langjähriger Erfahrung im In- und Ausland die Leitung der Marke Mini ab August übernehmen", lobte BMW-Vertriebsvorstand Jochen Goller.

Richmann studierte BWL an der Universität Düsseldorf und absolvierte Auslandssemester in Kanada und den USA, um seine Französisch- und Englischkenntnisse voranzubringen. Viele der wichtigen Finanztheorien und Bilanzierungsmodelle seien in den USA entwickelt und ihm deswegen dort besser vermittelt worden, sagte Richmann 1997 noch als frischer BMW-Controller der Tageszeitung "taz". Die Zeit in den USA habe ihn deswegen bestens auf das Berufsleben vorbereitet.