China: Deutsche Hersteller finden weniger Beachtung

Deutsche Autohersteller haben derzeit einen schwierigen Stand in China: Die heimischen Hersteller laufen ihren westlichen Wettbewerbern zunehmend den Rang ab. Der Fokus liegt derzeit stark auf den chinesischen Herstellern, andere Autobauer haben das Nachsehen.

Vor allem BYD rückt zunehmend in den Fokus: Bei der Berichterstattung über die Pekinger Autoshow ging nahezu jeder zehnte Beitrag in chinesischen Medien über den größten Elektroautohersteller des Landes: Insgesamt gab es mehr als 285.200 Beiträge, Posts und Veröffentlichungen.

Selbst die heimischen Wettbewerber haben es schwer, da mitzuhalten: Zu den folgenden Smartphone-Hersteller Xiaomi und Tesla-Jäger Nio sowie Stelato sind die Abstände bereits immens. 

Quelle: Unicepta; *) Sichtbarkeit als Summe von Artikel, Posts, Veröffentlichungen

Erst dann folgen deutsche Hersteller: BMW auf Platz fünf hat mit 133.000 Nutzerreaktionen nicht einmal halb so viel Sichtbarkeit wie BYD. Mercedes-Benz auf Platz sieben hat nochmals deutlich weniger.

So lauten die Ergebnisse eines Medienranking, das Unicepta exklusiv für die Automobilwoche erstellt hat. Dabei richteten sie den Fokus auf wichtige Automobilhersteller, die an der Messe teilnahmen.

Die Medienforscher analysierten dafür Beiträge und Posts in chinesisch- und englischsprachigen chinesischen Print- und Onlinemedien sowie Social Media (Weibo, WeChat, APP). Zwischen dem 15. April und 6. Mai 2024, also vor, während und nach der Messe, zählten sie knapp 3,9 Millionen.

Die Messe, die unter dem Motto “Driving to Smart Mobility” stand, richtete den Fokus neben zahlreichen Weltpremieren mit alternativen Antrieben auch auf smarte Funktionen der Hersteller wie intelligente und vernetzte Cockpits sowie autonomes Fahren.

Das mediale Bild spiegelt sich zum Teil im Absatz wider: Im ersten Quartal 2024 dominiert laut den aktuellen Zahlen von Marklines BYD den Absatz reiner Elektroautos: Chinas Nummer eins verkaufte im ersten Quartal mehr als 237.000 BEVs, knapp doppelt so viel wie Tesla (132.000 BEVs).

Die deutschen Hersteller folgen mit großem Abstand: Die Volkswagen Gruppe kam mit mehr als 43.000 verkauften BEVs in den ersten drei Monaten 2024 auf Platz sieben im Ranking, BMW folgt gut 35.000 reinen Elektrofahrzeugen.

In China hat der Absatz rein elektrischer Fahrzeuge in den ersten drei Monaten kräftig zu gelegt. Im Jahresvergleich stieg er um knapp 13 Prozent und kratzte mit rund 982.000 verkauften BEVs an der Millionengrenze.