Alternative Antriebe: Deutschland auf dem vorletzten Platz

In Westeuropa sind im vierten Quartal 2024 1,7 Millionen E-Autos und Hybridfahrzeuge neu zugelassen worden, wie die aktuellen Statistiken des europäischen Herstellerverbandes ACEA zeigen. Dies ist ein Anstieg um 153.000 Pkw gegenüber dem Vorjahresquartal (plus zehn Prozent).

Bei einem Gesamtmarktrückgang von 1,3 Prozent entspricht das einem Anteil an den gesamten Pkw-Zulassungen von 60,9 Prozent. Im dritten Quartal betrug der Anteil 58 Prozent, vor einem Jahr lag er bei 54,7 Prozent. Es ist der höchste Anteil an alternativen Antrieben aller Zeiten.

Die reinen E-Mobile erreichen in gesamt Westeuropa einen Marktanteil von 19,3 Prozent (543.000 Neuzulassungen), im Vergleich zum Vorjahresquartal legen sie damit nur um 0,7 Punkte zu. Dies liegt vor allem an der schwachen Entwicklung in Deutschland. In einem Westeuropa ohne Deutschland wäre der Marktanteil um mehr als vier Punkte höher als im Vorjahr.

Die höchste Marktdurchdringung mit 90,7 Prozent gibt es in Norwegen, die niedrigste in Italien (4,9 Prozent). Deutschland liegt mit einem Marktanteil von 14,9 Prozent auf Platz 13 der 16 betrachteten Länder. In sieben Ländern wurden die bisher höchsten Marktanteile auf Quartalsebene beobachtet.

Dies sind Belgien (34,3 Prozent), Dänemark (60,6 Prozent), Griechenland (10,7 Prozent), Irland (33,7 Prozent), Niederlande (41,2 Prozent), Portugal (24,5 Prozent) und Großbritannien mit 25,5 Prozent).

Die Plug-in-Hybride kommen mit 8,8 Prozent Marktanteil auf einen um 1,1 Punkte höheren Marktanteil als im Vorquartal, aber zeigen weiter keine signifikanten Erholungstendenzen. Bis Mitte 2021 lagen die Plug-in–Hybride stets auf gleicher Höhe mit den reinen E-Mobilen. Seitdem sind die Marktanteile der BEVs durchgängig höher, aktuell beträgt der Abstand mehr als zehn Prozentpunkte.

Den höchsten Marktanteil erzielen die Plug-in-Hybride in Schweden (24,8 Prozent), den niedrigsten in Norwegen (2,5 Prozent). Deutschland kommt auf 8,4 Prozent und belegt Rang zehn bei dieser Antriebsart.

Bei den Hybriden ohne externe Lademöglichkeiten geht es weiter aufwärts. Sie sind mit 32,8 Prozent Marktanteil die stärkste Antriebsart vor den Benzinern mit 28 Prozent. Damit übertreffen sie den bisherigen Rekordmarktanteil von 32,3 Prozent aus dem Vorquartal.

Den höchsten Marktanteil gibt es in Griechenland mit 46 Prozent, den niedrigsten in Norwegen mit vier Prozent. In Deutschland kommen die Hybridfahrzeuge auf 30 Prozent, Platz sieben im westeuropäischen Ranking.

Gegenüber dem dritten Quartal 2024 erhöhten sich in zwölf der 16 Länder die Marktanteile über die Summe der alternativen Antriebsarten. Das größte Plus von 23 Punkten gibt es in Irland. Dahinter folgt Dänemark mit einem Plus von fünf Punkten. Deutschland kommt auf ein Plus von gut vier Prozentpunkten.

In acht westeuropäischen Ländern stellen die reinen E-Mobile im abgelaufenen Quartal die stärkste alternative Antriebsart. In acht weiteren Ländern dominieren die Hybridfahrzeuge. Die Plug-in-Hybride sind in keinem Land stärkste alternative Antriebsart. Lediglich in drei Ländern kommen sie vor den Hybriden auf den zweiten Platz. Dies sind Irland, Schweden und Belgien.

Norwegen bleibt die Nummer eins bei den alternativen Antrieben. Im vierten Quartal sind in Summe 97,2 Prozent aller Neuzulassungen E-Autos, Plug-in-Hybride oder Hybride. Die hohe Marktdurchdringung liegt an den reinen E-Mobilen, die auf einen Marktanteil von 90,7 Prozent kommen. Dies ist der mit Abstand höchste Wert aller westeuropäischen Länder.

An zweiter Stelle bei der Marktdurchdringung liegt Dänemark mit 79,6 Prozent alternativer Antriebsarten. Hier dominieren ebenfalls die reinen Elektroautos mit einem Anteil von 60,6 Prozent. An dritter Stelle liegt Finnland. Dort kommen alle alternativen Antriebe auf 79,4 Prozent des Marktes. Mit 33,5 Prozent Marktanteil dominieren auch hier die Stromer vor den Hybriden ohne Stecker mit 25,9 Prozent.

Deutschland liegt mit einem Marktanteil von 53,3 Prozent für alle alternativen Antriebe nur auf dem vorletzten Platz der 16 betrachteten Länder. Lediglich Italien hat mit 50,1 Prozent einen geringeren Marktanteil.

Bei allen alternativen Antriebsarten zeigt Deutschland eine geringere Marktdurchdringung als der westeuropäische Durchschnitt. Zum ersten Mal haben alle 16 betrachteten Länder einen Anteil an alternativen Antrieben von über 50 Prozent.