Der ID.3 ist im Juni auf Platz drei der meistverkauften Autos in Deutschland. Zusammen mit einem chinesischen Modell treibt der VW-Stromer den Aufschwung des Segments.
VW ID.3: Im Juni stand das Elektroauto auf Platz 3 der meistverkauften Modelle in Deutschland.
Im Juni zeigt der Blick in die Zulassungs-Tabelle eine Überraschung: Das Elektroauto VW ID.3 steht auf Platz 3 der meistverkauften Modelle. Zum Vergleich: Im Vorjahr stand er nur auf Platz 36. Seine Zulassungen stiegen innerhalb eines Jahres um mehr als 170 Prozent.
Der Markt für E-Autos zeigt sich im Juni ohnehin erholt. Der Anteil an den Neuzulassungen stieg auf 14,6 Prozent, der mit Abstand höchste Wert seit Wegfall der Förderung im Jahr 2023.
Allerdings entfallen ein Viertel aller Elektroauto-Zulassungen auf zwei Modelle: Der VW ID.3 kommt auf 15 Prozent (6.370 Neuzulassungen) und der chinesische Wettbewerber MG 4 auf zehn Prozent (4.492 ).
Betrachtet man die E-Auto--Zulassungen ohne diese beiden Modelle, zeigt sich keine Erholung des Marktanteils. Er liegt dann im Juni bei elf Prozent, ebenso wie in den drei Vormonaten. Es ist somit noch zu früh, von einer nachhaltigen Erholung zu sprechen.
Die Vertriebskanäle beider Modelle sind sehr unterschiedlich: Der MG 4 wurde im Juni nur zu 19 Prozent von privaten Kunden zugelassen. Beim VW ID.3 beträgt der Privatkundenanteil 81 Prozent.
Der Aufschwung von VW ist auf eine Leasingaktion des Herstellers zurückzuführen. Dabei wird der ID.3 mit monatlichen Raten unter 200 Euro für Privatkunden angeboten. Das Facelift vom Herbst 2023, mit dem VW auf die Kritik an Innenraum-Materialien und Software reagierte, dürfte für die Entscheidung der meisten Kunden eher eine Nebenrolle gespielt haben.
VW kommt im ersten Halbjahr auf 15,9 Prozent aller E-Auto-Zulassungen, gefolgt von Tesla (11,5 Prozent) und BMW mit 9,9 Prozent. Auf den Plätzen vier und fünf folgen Mercedes und Audi. Die erfolgreichsten Modelle in den ersten sechs Monaten 2024 sind das Model Y von Tesla, VW ID.3, VW ID.4, 5, Skoda Enyaq und der MG 4. Diese Top 5 Modelle machen ein Drittel Zulassungen aus, die Top 15 kommen auf 60 Prozent.
Deutsche Marken sind aktuell mit 37 Modellen vertreten und machen die Hälfte der Zulassungen in dem Segment aus. Die chinesischen Marken, angeführt von MG sind bei den batteriebetriebenen Autos mit 19 Modellen von sieben Marken vertreten und kommen auf 7,3 Prozent alle Stromer-Neuzulassungen.
Schaut man auf das Juni-Ranking über alle Antriebsarten verbuchen auch der Seat Leon sowie Cupra Formentor gute Zahlen. Das stärkste Minus verbucht mit 45,1 Prozent das Tesla Model Y, das im Juni 2023 noch das meistverkaufte Automodell Europas war. Es ist bereits einige Jahre auf dem Markt und bekommt immer mehr Konkurrenz durch jüngere Modelle.
Zweistellig verloren haben sonst nur noch der Fiat 500 (minus 22,7 Prozent) und der Audi A3 (minus 19,3 Prozent). Nach wie vor sind Elektroautos selten unter den 30 meistverkauften Modellen. Bis auf die genannten handelt es sich durchgehend um Fahrzeuge mit konventionellem Antrieb. Auf Platz 1 rangiert im Juni der VW T-Roc vor dem Golf.
Nach sechs Monaten liegt der Golf deutlich vor dem T-Roc und dem Tiguan, der ID.3 folgt erst auf Platz 30. Der MG4 kommt im ersten Halbjahr nicht über Platz 58 hinaus. Dafür hält das Tesla Model Y auf Platz 15 die Flagge der E-Autos hoch, obwohl seine Verkaufszahlen im ersten Halbjahr um 40,1 Prozent geringer waren als im Vorjahreszeitraum. Der MG4 legte um 80 Prozent zu, der VW ID.3 lediglich um 12,1 Prozent.
Weit überdurchschnittlich zulegen konnte der Citroen C3, dessen Absatz im ersten Halbjahr um 325,8 Prozent über dem des Vorjahreszeitraums lag. Grund dafür ist der Modellwechsel Anfang des Jahres. Dreistellig gestiegen sind auch die Zulassungszahlen des Opel Astra (plus 173,7 Prozent und des Seat Leon (plus 101,7 Prozent).
Dreistellig zugelegt haben Seat Leon, Opel Astra und Citroen C3. Stärkster Verlierer war auch hier das Tesla Model Y mit einem Ansatzminus von 40,1 Prozent, was einen Absturz von Rang vier auf Platz 15 bedeutet. Der ID.3 legte im Halbjahres-Vergleich nur um 12,1 Prozent zu.
