VW-Konzern in Europa: Skoda läuft Audi den Rang ab

Während der VW-Konzern insgesamt ein Krisenjahr durchlebt, ist Skoda auf einem Höhenflug: Durch den Erfolg in Deutschland haben die Tschechen jetzt die Rolle als Nummer zwei im Konzern von Audi übernommen. In Deutschland stiegen die Neuzulassungen im Vergleich zu den ersten zehn Monaten 2023  um fast 25 Prozent, in Rest-Europa gibt es ein Plus von 7,6 Prozent.

Tröstlich für Volkswagen insgesamt: Die Marken des Konzerns, der in einer Krise steckt, schneiden in Europa auch in Summe etwas besser ab als der Gesamtmarkt. In Deutschland gibt es ein Plus von 4,6 Prozent. Mit einem europaweiten Plus von 2,3 Prozent steht der Konzern ebenfalls besser da als viele Wettbewerber.

Das hat Auswirkungen auf den Marktanteil: Dieser beträgt in  Europa im bisherigen Jahresverlauf 26,2 Prozent (Vorjahr: 25,9 Prozent). Damit konnte VW mit seinen Marken im Vergleich zum Zeitraum vor der Krise zulegen: Der Marktanteil liegt fast zwei Prozentpunkte höher als 2019.

In Deutschland erreicht der Volkswagen-Konzern einen Marktanteil von 40,5 Prozent, im restlichen Europa sind es 22,2 Prozent. Bei der Entwicklung der einzelnen Konzernmarken zum Vorjahr gibt es jedoch große Unterschiede.

Während Skoda eine Erfolgsgeschichte schreibt, ist das Bild bei der Kernmarke VW durchwachsen: In Deutschland steht in diesem Jahr bislang ein Plus von 5,2 Prozent, im restlichen Europa ein Minus von 1,8 Prozent. Europaweit macht die Marke VW 40 Prozent aller Konzernzulassungen aus.

Audi ist der große Verlierer und fährt die höchsten Rückgänge im Konzern ein. Außerhalb Deutschlands liegt die Marke 4,6 Prozent unter Vorjahr, in Deutschland steht nach zehn Monaten ein Minus von fast 18 Prozent zu Buche.

Der markeninterne E-Mobil-Anteil von Audi liegt hierzulande bei gut elf Prozent, der Anteil der gewerblichen Zulassungen ist mit 82 Prozent der mit Abstand höchste im Konzern. Der A6 und das E-Mobil Q4 weisen die höchsten Volumenrückgänge auf.

Neben Skoda ist Seat (inkl. Cupra) der Gewinner im VW-Konzern. In Deutschland kommt die Marke auf ein Plus von 18,5 Prozent, in den übrigen europäischen Ländern liegt das Plus bei knapp acht Prozent. Porsche macht drei Prozent der Konzernzulassungen aus und kann sich in beiden Teilmärkten gegenüber dem Vorjahr verbessern.

Obwohl die Neuzulassungsstatistik im Europa zum Vorjahr leicht positiv aussieht, darf nicht übersehen werden, dass im Vergleich zu 2019 viel weniger Neuzulassungen zu verzeichnen sind. 

Und auch wenn der VW-Konzern in diesem Jahr nicht schlecht dasteht: Im Vergleich zu 2019 gibt es viel weniger Neuzulassungen. Im Vergleich zu den ersten zehn Monaten des letzten Vorkrisenmonats gibt es in Europa insgesamt ein Minus von fast 19 Prozent. Zwar schneiden die Volkswagen-Marken  mit minus 13 Prozent etwas weniger schlecht ab als der Gesamtmarkt. Unter dem Strich sind es doch mehr als  425.000 Neuzulassungen, die fehlen.

Besonders hart trifft es die Marke VW mit minus 23 Prozent gegenüber 2019 und Audi mit minus elf Prozent. Die Rückgänge von Skoda mit minus 1,6 Prozent und Seat mit minus fünf Prozent können als Erfolg gesehen werden. Porsche bleibt zwar die volumenmäßig kleinste Marke im VW-Konzern, kann aber im Vergleich zu 2019 ein Plus von 36,5 Prozent verbuchen.