Dazu musste erst eine eigene Produktionsanlage aufgebaut werden. Danach wurden die Anlagen vom Kunden sukzessive nach Biberach verlagert. „Das ist ein komplexes Unterfangen, da die Produktion ja konstant weiterlaufen muss“, so Fiesel. Solche Aufträge haben zwar recht geringe Margen, sind aber ein wichtiges Standbein zur Finanzierung der Transformation. Da es außer in Europa nirgendwo ein konkretes Ausstiegsszenario gebe, rechnet Seckler auch noch nach 2035 mit Parallelwelten von Verbrenner und Elektromobilität.
Ein großes Potenzial für die Zukunft dürfte für Handtmann das Thema Gigacasting haben, da es vom Antrieb praktisch unabhängig ist. Tesla hatte das Verfahren im Karosseriebau als erstes eingeführt und damit einen erheblichen Kostenvorteil in der Produktion erreicht. Toyota und auch Volvo wollen nachziehen.
Die deutschen Hersteller prüfen derzeit, ob sie dem Beispiel folgen sollen. „Sie können davon ausgehen, dass wir mit allen führenden Autobauern im Gespräch sind, da nur ganz wenige Zulieferer Gigacasting überhaupt beherrschen“, sagt Seckler. Sollte sich Gigacasting als Standard in der Automobilbranche durchsetzen, wäre das ein weiterer Puzzlestein einer erfolgreichen Transformationsgeschichte.
Aus dem Datencenter:
Die 100 umsatzstärksten Automobilzulieferer weltweit