"Auf der Zielgeraden" mit Vitesco: Schaeffler verdient im ersten Halbjahr weniger

Die Schaeffler-Gruppe hat im ersten Halbjahr etwas mehr Umsatz gemacht, aber weniger Gewinn erzielt. Beim Umsatz steht ein Plus von 0,8 Prozent auf 8,28 Milliarden Euro in den Büchern, wie der Zulieferer der Automobil- und Maschinenbauindustrie mitteilte. Doch das Ebit vor Sondereffekten sank im gleichen Zeitraum um 15,8 Prozent auf 525 Millionen Euro.

Die Ebit-Marge vor Sondereffekten ging dementsprechend auf 6,3 Prozent zurück (Vorjahr: 7,6 Prozent). Der Free Cash Flow vor Ein- und Auszahlungen für M&A-Aktivitäten belief sich den Angaben zufolge auf minus 91 Millionen Euro, beeinflusst durch die Integration von Vitesco. Dabei habe man "in den vergangenen Wochen weitere zentrale Meilensteine" erreicht.

Die Schaeffler-Sparte Bearings & Industrial Solutions verzeichnete im ersten Halbjahr einen währungsbereinigten Umsatzrückgang um 3,9 Prozent. Dagegen legten die Sparten Automotive Technologies (+1,5%) und vor allem Vehicle Lifetime Solutions (+17,6%) zu. Bei den Automotive Technologies gab es demnach zweistellige Wachstumsraten im Geschäft mit der Elektromobilität.

Der Auftragseingang lag hier trotz der globalen Verzögerungen beim Hochlauf der Elektromobilität bei 2,1 Milliarden Euro und damit schon jetzt im Rahmen der für das Gesamtjahr anvisierten Zielspanne von 2 bis 3 Milliarden Euro.

Der Vorstandsvorsitzende Klaus Rosenfeld wird in einer Pressemitteilung zum Konzernergebnis zitiert: "Die Schaeffler Gruppe hat sich in einem herausfordernden Marktumfeld erneut gut behauptet und im Übergangsjahr des Zusammenschlusses mit Vitesco eine Umsatzsteigerung erzielt."

Die Integration von Vitesco liegt laut Rosenfeld im Plan. Die Vollkonsolidierung wird zum dritten Quartal anvisiert. "Wir befinden uns auf der Zielgeraden, um den Zusammenschluss beider Unternehmen wie geplant zum 1. Oktober 2024 zu realisieren", sagte Rosenfeld.

Die kombinierte Prognose für das Geschäftsjahr 2024, die für die ersten neun Monate das Ergebnis der Schaeffler-Gruppe umfasst und ab Oktober eine Vollkonsolidierung von Vitesco unterstellt, wurde nun angepasst. Nach wie vor rechnet der Vorstand mit einem deutlichen Umsatzwachstum.

Dagegen wird die erwartete Ebit-Marge von bisher 6 bis 9 Prozent auf nun 5 bis 8 Prozent herabgesetzt. Beim Free Cash Flow werden nun 200 bis 300 Millionen Euro angenommen statt wie bisher 300 bis 400 Millionen Euro. (mer)