Nach dem Facelift hat der Porsche 911 GT3 nicht mehr Leistung als vorher. Dafür bietet er ein geringeres Leistungsgewicht, eine aufwendige Abgasreinigung und die Auswahl zwischen zwei Varianten zum gleichen Preis.
Seit 1999 baut Porsche den 911 GT3. Fans schätzen die Nähe zum Rennsport.
Vom Porsche 911 gibt es insgesamt 17 Varianten. Eine Modellpflege kann daher etwas Zeit in Anspruch nehmen. Nun ist der GT3 an der Reihe – und die größte Überraschung ist, dass der straßenzugelassene Rennwagen auch nach seinem 25. Geburtstag weiter produziert wird.
Neue Emissionsvorgaben hatten den Entwicklern Kopfzerbrechen bereitet und den 4,0-Liter-Sechszylinder-Saugmotor stark herausgefordert. Nur mit vier Katalysatoren und zwei Partikelfiltern konnte der GT3 die neuen Grenzwerte einhalten.
Porsche 911 GT3: Das digitale Cockpit hält alle wesentlichen Informationen bereit.
Die Ingenieure sind erleichtert, dass die Leistung des Motors trotz der strengen Auflagen unverändert bleibt. Der Boxermotor bringt weiterhin 510 PS und 450 Nm auf die Straße und begeistert durch seinen charakteristischen Sound – trotz der „Spaßbremsen“ im Auspuffsystem. Leistungsmangel war ohnehin nie ein Problem des GT3.
Aber auch ohne große Leistungssteigerungen hat Porsche dem GT3 einige Optimierungen verpasst. Die Aerodynamik wurde verbessert, was zu besserer Kühlung und mehr Abtrieb führt. Zudem wurde das Gewicht weiter reduziert: Jedes Kilowatt muss nur noch 3,8 Kilogramm bewegen.
Porsche 911 GT3: Die Variante mit Touring-Paket (links) verzichtet auf den Heckflügel.
Sowohl das Automatikgetriebe als auch die Handschaltung wurden um acht Prozent kürzer übersetzt. Das Ergebnis ist ein Fahrgefühl, das sich durch Werte wie 3,4 Sekunden von 0 auf 100 km/h und eine Höchstgeschwindigkeit von 313 km/h kaum adäquat beschreiben lässt.
Wie gewohnt gibt es den GT3 auch wieder mit dem Touring-Paket, das diesmal von Beginn an erhältlich ist und durch einen eigenen Schriftzug auf dem Heckdeckel hervorgehoben wird. Da beim Touring die große Heckflügel fehlt, ist dort Platz für das Logo.
Für das Touring-Modell des Porsche 911 GT3 gibt es auf Wunsch eine Rückbank.
Ein weiterer Unterschied: Der GT3 Touring kann erstmals mit einer Rückbank bestellt werden. Das mag das Leistungsgewicht verschlechtern, aber es verbessert den Familienfrieden – zumindest, wenn die Mitfahrer einen stabilen Magen haben.
Zwei Versionen des gleichen Autos könnten kaum unterschiedlicher sein: Auf der einen Seite der puristische GT3, messerscharf und auf Wunsch mit Überrollkäfig und Sechspunktgurten ausgestattet. Auf der anderen Seite der vergleichsweise dezente GT3 Touring, familientauglicher und zurückhaltender. Doch in einem Punkt sind beide gleich: dem Preis. Unabhängig von der Konfiguration kostet jeder GT3 209.000 Euro.
