Mit dem Elroq bringt Skoda ein Elektro-SUV auf den Markt, das ähnlich teuer wie ein gleich großer Verbrenner ist. Eine Schwäche leistet sich das Modell aber.
Skoda Elroq: Das Elektro-SUV verzichtet auf einen Kühlergrill.
Die Enthüllung des neuen Skoda Elroq fiel für die tschechische Marke auf einen ungünstigen Termin: Fast zeitgleich senkte VW die Preise für den ID.3.
Damit liegt der Elroq, ursprünglich als günstigstes Elektroauto im Konzern positioniert, nun knapp über dem Volkswagen. Mit einem Einstiegspreis von 33.900 Euro übertrifft er den ID.3 um 570 Euro – ohne die noch bis Jahresende gültige Umweltprämie von 3.570 Euro einzurechnen.
Trotz dieses kleinen Makels bietet der Elroq großes Potenzial. Als kompaktes SUV bedient er das größte Marktsegment und könnte sich zum Bestseller unter den Elektroautos des VW-Konzerns entwickeln.
Innerhalb der Skoda-Modellpalette ist seine Führungsrolle ohnehin unangefochten: Er kostet 15.000 Euro weniger als der größere Enyaq und nähert sich preislich sogar dem ähnlich großen Karoq mit Verbrennungsmotor an, der in Deutschland derzeit ab 33.140 Euro zu haben ist.
Der Elroq überzeugt nicht nur preislich, sondern auch technisch. Mit seinem markanten "Tech-Deck-Face", das auf einen Kühlergrill verzichtet, und den zweigeteilten Scheinwerfern setzt er die neue Designsprache von Skoda konsequent um.
Auch im Innenraum wird geklotzt: Ein großzügiger Touchscreen, zahlreiche Assistenzsysteme und ein Head-up-Display mit Augmented-Reality-Funktion gehören zur Ausstattung. Gleichzeitig bewahrt Skoda traditionelle Elemente wie physische Tasten am Lenkrad und den Gangwahlschalter auf der Mittelkonsole.
Der Innenraum bietet eine Mischung aus moderner Technik und traditionellen Elementen.
Mit einer Länge von 4,48 Metern und einem Radstand von 2,77 Metern bietet der Elroq reichlich Platz, insbesondere für die Fondpassagiere. Der Kofferraum fasst 470 Liter, bei umgeklappter Rückbank sogar 1.580 Liter – das sind zehn Prozent mehr als beim Audi A6 e-tron Avant.
Einen Frunk gibt es zwar nicht, doch Skoda integriert ein cleveres Netz unter der Hutablage, das den Zugriff auf das Ladekabel erleichtert, ohne den Kofferraum zu entladen.
Für den Antrieb nutzt der Elroq die bekannte MEB-Technik des Konzerns. Das Basismodell "Elroq 50" bietet 170 PS, eine 55-kWh-Batterie und eine Reichweite von etwa 360 Kilometern.
Der "Elroq 60" kommt auf 204 PS und 63 kWh. Die Top-Version "Elroq 85" bietet bis zu 299 PS, einen 82-kWh-Akku und eine Reichweite von über 560 Kilometern. Die Höchstgeschwindigkeit liegt je nach Modell bei 160 oder 180 km/h.
Ein Wermutstropfen bleibt die Ladeleistung. An der heimischen Wallbox schafft der Elroq maximal 11 kW. Die Schnellladeleistung variiert: Die kleineren Akkus laden mit bis zu 125 kW, während der 82-kWh-Akku mit 175 kW arbeitet. Dennoch dauert das Nachladen von 10 auf 80 Prozent etwa 30 Minuten.
Mit modernem Design, großzügigem Platzangebot und durchdachten Details punktet der Elroq in allen wichtigen Kategorien. Trotz des minimal höheren Preises gegenüber dem ID.3 stellt er diesen in den Schatten.
Allerdings wird der Elroq diesen Triumph nicht lange genießen können: Bereits im nächsten Jahr steht mit dem gemeinsamen Einstiegsmodell von VW und Skoda – ID.2 und Epiq – die nächste Herausforderung ins Haus.
