32.000 Bewerbungen hat die Abteilung von Porsche-Personalvorstand Andreas Haffner auf den Tisch bekommen. So viele Menschen wollten mit dabei sein, wenn Porsche seinen ersten Elektro-Boliden auf die Straße schickt. „Die Rekrutierung, Integration und Qualifizierung unserer neuen Mitarbeiter ist eine ebenso schöne wie herausfordernde Aufgabe", sagt Haffner.
Am 4. September feiert der Taycan Premiere in Berlin, danach soll auch die Produktionskurve steil nach oben gehen. Bisher werden laut Produktionsvorstand Albrecht Reimold vier bis zehn Fahrzeuge pro Tag gefertigt, die beispielsweise an Händler als Vorführwagen gehen. Die Erwartungen sind hoch, schon vor dem Start musste Porsche die Produktionszahlen mehrfach nach oben anpassen. Statt der anfangs kalkulierten 20.000 Exemplaren sollen nun bis zu 40.000 pro Jahr gebaut werden.
Noch aber ist der Rekrutierungsprozess nicht abgeschlossen. Rund 500 der 1500 Stellen sind noch unbesetzt. Vor allem bei so genannten Engpassqualifikationen, etwa Instandhalter mit Schwerpunkt Elektronik, fehlen geeignete Mitarbeiter. "Da ist der Arbeitsmarkt schon sehr angespannt", sagt Christoph Bauer, Assistent des Personalvorstands.
Die Produktion sei dadurch aber nicht gefährdet. "Der kritische Punkt ist überschritten", sagt Bauer. Vielmehr gehe es jetzt noch darum, die Mannschaft so zu vergrößern, dass eine normale Einsatzplanung möglich sei. Porsche setzt bei der Mannschaft zu einem Drittel auf eigene Fachkräfte, die aus der benachbarten Zweitürer-Produktion kommen. Aber auch Kollegen des Volkswagen-Konzerns aus dem schlecht ausgelasteten Passat-Werk in Emden kommen nach Stuttgart ebenso wie Leiharbeiter von Daimler, die wegen der Konjunkturkrise gehen mussten. Sieben Prozent der Taycan-Mitarbeiter sind Frauen.