Das denkt Wolfgang Porsche über...

Über die erste Fahrt in einem Porsche: „Ich durfte tatsächlich schon als Kind auf unserem Grundstück am Feuerbacher Weg unseren Porsche 356 vor der Garage ein- und ­ausparken. Das hat mir großen Spaß gemacht, obwohl ich kaum über das Lenkradschauen konnte.“

Über Porsche-Chef Oliver Blume: „Ich wünsche ihm, dass er den Erfolg, den er bei Porsche in den letzten acht Jahren hatte, bei Volkswagen wiederholen kann. Ich schätze an ihm, dass er pragmatisch die richtigen Dinge anpackt, energisch umsetzt und alle mitnimmt. Der Start als Volks­wagen-Konzernchef ist eindrucksvoll.“

Über das Lieblingsstück seiner Sammlung: „Mein Lieblingsporsche ist ein 993 Turbo S in British Racing Green. Er ist kompakt, handlich und schnell. Und obwohl er nicht limitiert war, gibt es nicht viele davon. Er hat ­einen Heckspoiler, der nicht aufdringlich ist. Und er ist der letzte 911er mit ­luftgekühltem Boxer­motor und diesem einzigartigen Sound.“

Über den erfolgreichen Börsengang von Porsche: „Er hat den wahren Wert von Porsche gezeigt, und das in einem schwierigen Börsenumfeld. Ich bin froh, dass die Porsche AG wieder über eine größere Eigenständigkeit verfügt und wir über die Porsche SE eine Sperrminorität haben, die das auch unterstützt.“

Über den Reichtum der Familie: „Reichtum ist etwas Relatives. Er gibt mir Freiheiten, für die ich dankbar bin. Aber er ist auch mit enormer Verantwortung verbunden, und mit dem Druck, die richtigen Entscheidungen zu treffen. Aber alles in allem: Ich war und bin ein positiv denkender Mensch.“

Über einen elektrischen 911: „Ich mag unseren elektrischen Taycan sehr, ein außergewöhnliches Auto. Aber mein Herz hängt auch am 911 mit Verbrennungsmotor. Ich kann mich gut erinnern, als wir ihn vor fast genau 60 Jahren auf der IAA vorgestellt haben, und wie ihn damals die alten 356-Kunden kritisierten. Dabei war er elegant und zeitlos, ein großer Wurf meines Bruders Ferdinand Alexander und seines Teams. Und es war eine ebenso große Leistung unserer Designer, ihn immer weiter zu modernisieren, ohne je von der Grundform abzuweichen. Ob es je einen elektrischen 911 gibt, werden unsere Kunden entscheiden.“

Über den Mythos Porsche: "Der setzt sich aus vielen Mosaiksteinen zusammen. Ein Porsche war und ist immer exklusiv, sportlich, ikonisch, aber eben auch alltagstauglich. Die Kunden sind stolz auf ihr Fahrzeug, und die Mit­arbeiter sind stolz, bei Porsche zu arbeiten. Zusammen mit den Rennsporterfolgen ergibt das die ­besondere Ausstrahlung der Marke.“

Über Ruhestand als Option: „Gerade bin ich für den Volkswagen-Konzern-Aufsichtsrat für weitere fünf Jahre bestellt worden. Das gibt mir die Möglichkeit, die Transformation weiter mitzubegleiten und mitzugestalten. Danach müssen Jüngere ran.“

Über den Abgang von Ex-Porsche-Chef Wendelin Wiedeking nach der gescheiterten Volkswagen-Übernahme: „Na ja, ich habe damals im Regen versprochen, dass sich die Porsche-Belegschaft auf mich verlassen kann, und das kann sie bis heute. Im Übrigen: Die Porsche SE hält seit 2009 die Mehrheit der Stimmrechte an Volkswagen, und seit letztem Jahr 25 Prozent der Stammaktien von Porsche.“