Absatzexplosion bis 2025 geplant

Die zu Volvo Cars und Geely gehörende elektrische Nobelmarke Polestar ist auf dem Weg zu einer Börsennotierung an der US-Technologiebörse Nasdaq. Statt eines langwierigen klassischen Börsengangs will Polestar die schon bestehende Börsenhülle von Gores Guggenheim übernehmen.

Diese SPAC (Special purpose acquisition company") soll dann in "Polestar Automotive Holding UK Limited" umbenannt werden. Der Börsengang selbst dürfte Einnahmen in Höhe von gut einer Milliarde Dollar erbringen. Davon sollen 800 Millionen Dollar von dem Anlagefonds Gores Guggenheim Inc. kommen und weitere 250 Millionen Dollar von einem Konsortium aus mehreren institutionellen Anlegern.

Investiert bleiben demnach die bisherigen Polestar-Anleger, insbesondere Volvo Car Group, der Geely-Präsident Eric Li sowie der US-Schauspieler Leonardo DiCaprio.

Polestar-Vorstandschef Thomas Ingenlath erklärte zu den Börsenplänen, der Hersteller habe ehrgeizige Wachstumspläne. Bis 2025 wolle Polestar den Jahresabsatz von zuletzt rund 10.000 Einheiten in 2020 auf 290.000 Einheiten ausweiten. Dazu werde Polestar bis 2024 neben den bestehenden zwei Modellen weitere drei Modelle auf den Markt bringen, darunter im kommenden Jahr das SUV Polestar 3.

Für Polestar sei der Börsengang ein wichtiger "Kick", sagte Ingenlath in einem Gespräch mit der Automobilwoche. "Wir haben gezeigt, dass Polestar auf Resonanz stößt in der Öffentlichkeit, wir werden unser Portfolio um drei neue Modelle ausweiten und wir gehen in neue Märkte."

Konkret wolle Polestar seine Präsenz bis 2023 von derzeit 14 auf 30 Märkte ausweiten. Dabei setze der Hersteller auf eigenständige Polestar-Standorte. "Wir werden immer exklusive Repräsentanzen haben und planen nicht, in bestehende Volvo Cars-Vertretungen hineinzugehen."

Den Großteil der Einnahmen aus dem Börsengang werde Polestar in die Entwicklung der neuen Modelle und in die Ausweitung des Vertriebsnetzes investieren, so Ingenlath weiter. Der Börsengang sei kein "Testlauf" für einen möglichen Börsengang von Volvo Cars, betonte er.

Die Volvo Cars-Mutter Geely hat schon seit langem Pläne für ein Listing der schwedischen Marke. Allerdings waren konkrete Schritte dazu immer wieder verschoben worden. An der Börse dürfte Volvo Cars ein Schwergewicht mit einer Marktkapitalisierung zwischen 16 und gut 20 Milliarden Euro sein.

Geely hatte Volvo Cars 2010 von Ford für 1,8 Milliarden Dollar gekauft. 2018 hatten die Chinesen schon einmal einen Börsengang des Autobauers erwogen, diese Pläne aber wegen des Handelsstreits zwischen den USA und China auf Eis gelegt.

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