Die aktuellen Statistiken des europäischen Automobilverbandes ACEA weisen für das dritte Quartal 2022 in Westeuropa 1,121 Millionen Neuzulassungen von E-Mobilen und Hybriden aus. Dies ist ein Anstieg um 62.400 Pkw gegenüber dem Vorjahresquartal (plus sechs Prozent) und entspricht bei ähnlichem Gesamtmarktvolumen einem Anteil an den gesamten Pkw-Zulassungen von 46,9 Prozent. Vor einem Jahr lag der Anteil bei 44,5 Prozent. Die reinen E-Mobile (BEVs) verzeichneten mit plus 14,9 Prozent (plus 44.600 Neuzulassungen) den höchsten Anstieg gegenüber dem entsprechenden Vorjahresquartal. Die Neuzulassungen von Plug-in-Hybriden (PHEV) gingen um zehn Prozent zurück (minus 23.200 Neuzulassungen), Hybride ohne Stecker (HEV) legten acht Prozent zu (plus 41.000 Neuzulassungen). Benziner verloren drei Prozent und die Zahl der Neuzulassungen von Diesel-Pkw verringerte sich um mehr als fünf Prozent.
Plug-in-Hybride verlieren Marktanteile
Im dritten Quartal 2022 erzielten die alternativen Antriebsarten in Summe ihre bisher zweithöchsten Marktanteile. Aber nur Hybride ohne Stecker und die reinen E-Mobile konnten sich gegenüber den Vorquartalen steigern. Plug-in-Hybride fielen auf die niedrigsten Marktanteile seit Ende 2020.
Gegenüber dem zweiten Quartal dieses Jahres gab es bei den Marktanteilen der alternativen Antriebsarten in Summe einen Anstieg von 2,3 Prozentpunkten auf 46,9 Prozent. Es ist nach dem vierten Quartal 2021 der zweithöchste jemals beobachtete Marktanteil.
Die reinen E-Mobile erreichten einen Marktanteil von 14,4 Prozent (344.200 Neuzulassungen). Damit erreichten sie den zweithöchsten Marktanteil, nach dem bisherigen Höchststand von 17,2 Prozent aus dem vierten Quartal 2021. Die Plug-in-Hybride verfehlten mit 8,8 Prozent und 210.500 Neuzulassungen die Ergebnisse der Vorquartale. Es ist der niedrigste Marktanteil seit dem vierten Quartal 2020. Bis Mitte 2021 lagen die Plug-in–Hybride stets auf gleicher Höhe mit den reinen E-Mobilen. Seit dem dritten Quartal des Vorjahres sind die Marktanteile der BEVs durchgängig höher. Hybride ohne externe Lademöglichkeiten sind weiterhin dominant und erzielten mit 23,7 Prozent (566.500 Neuzulassungen) ihre bisher höchste Marktdurchdringung.
Gegenüber dem zweiten Quartal 2022 konnten in fast allen Ländern die Marktanteile über die Summe der alternativen Antriebsarten gesteigert werden. Das höchste Plus bei den Marktanteilen von 5,6 Punkten gab es in Portugal. In Griechenland (minus 3,7 Prozentpunkte) und in der Schweiz (minus 2,5 Prozentpunkte) waren die Marktanteile dagegen rückläufig.
Bei vergleichbarem Angebot, aber deutlich intensiverer Förderung bleibt Norwegen die Nummer eins bei den alternativen Antrieben. Im dritten Quartal waren in Summe 93,8 Prozent aller Neuzulassungen BEVs, PHEVs oder HEVs. Die hohe Marktdurchdringung liegt an den reinen E-Mobilen, die auf einen Marktanteil von über 75 Prozent kamen. Dies ist der mit Abstand höchste Wert aller westeuropäischen Länder.
An zweiter Stelle bei der Marktdurchdringung liegt Finnland mit 70,3 Prozent alternativer Antriebsarten. Hier dominieren die HEVs mit einem Anteil von 31,2 Prozent. An dritter Stelle liegen die Niederlande. Dort kommen alle alternativen Antriebe auf 62,7 Prozent. Mit 28,4 Prozent Marktanteil dominieren hier die HEVs, vor den reinen E-Mobilen mit 23,6 Prozent.
Aufgrund des hohen Gesamtmarktes wurden in Deutschland auch im dritten Quartal volumenmäßig die mit Abstand meisten Pkw mit alternativen Antrieben zugelassen. Dies trifft sowohl für die reinen E-Mobile als auch für die Plug-in-Hybride zu. Lediglich bei den Hybriden ohne Stecker liegen die Neuzulassungen in Großbritannien höher.
Bezüglich der Marktdurchdringung konnte Deutschland seine Position gegenüber dem zweiten Quartal im westeuropäischen Ländervergleich behaupten. Mit einem Marktanteil von 46,6 Prozent für alle alternativen Antriebe liegt das Land auf Platz acht der 16 betrachteten Länder. Mit Norwegen, Finnland, die Niederlande, Schweden, Dänemark und Großbritannien haben sechs Länder einen Anteil an alternativen Antrieben von über 50 Prozent. Griechenland verzeichnete mit 32,3 Prozent den geringsten Marktanteil der westeuropäischen Länder, hinter Belgien mit 33,3 Prozent. Belgien ist das einzige westeuropäische Land, in dem die Plug-in-Hybride stärkste alternative Antriebsart sind.
Aus dem Datencenter:
Absolute Zahlen der alternativen Antriebe in Westeuropa Q3 2022
Marktanteile der alternativen Antriebsarten: Rangfolge nach Ländern im 3. Quartal 2022 in Westeuropa
Neuzulassungen und Marktanteile alternativer Antriebsarten im 3. Quartal 2022 in Westeuropa