Hybride ohne Stecker und Verbrenner mit deutlichem Plus

Der Dezember 2023 brachte für den deutschen Gesamtmarkt ein Minus von 23 Prozent oder 72.435 Pkw weniger als im Vorjahresmonat. Die reinen Verbrenner legten in Summe um 13.847 Pkw zu. Die Neuzulassungen der Benziner stiegen um 10.369 Pkw, die der Selbstzünder um 3.478 Pkw. Die alternativen Antriebe entwickelten sich wieder uneinheitlich. Die Hybride ohne Stecker (HEV) konnten um 15.328 Neuzulassungen zulegen, Hybride mit Stecker (PHEV) gingen um 51.907 Neuzulassungen zurück. Die Stromer (BEV) lagen 49.671 Neuzulassungen unter dem Vorjahr. Diese Bilanzen machen deutlich, wie ungewöhnlich der Vorjahresmonat, als das höchste Dezemberergebnis aller Zeiten registriert wurde, war. Im Dezember 2022 konnten private und gewerbliche Käufer noch von einem hohen Umweltbonus profitieren. Ab Januar 2023 wurde er für die PHEVs eingestellt und für die BEVs deutlich reduziert. Ab September vergangenen Jahres konnten nur noch Privatpersonen einen Antrag auf den Umweltbonus stellen.

Mit Beginn diesen Jahres sollte der Umweltbonus weiter reduziert werden, wurde aber aufgrund eines neuen Haushaltsentwurfs zum 17.12.2023 ohne nennenswerten Vorlauf beendet. Zwar gab es im Dezember dennoch vorgezogene private Zulassungen von BEVs, die aber deutlich geringer ausfielen als im Vorjahr.

Die Neuzulassungen von Pkw mit ausschließlichem Benzinantrieb stiegen im Dezember gegenüber dem Vorjahresmonat um 16,1 Prozent und der Marktanteil erhöhte sich nach 20,5 Prozent im Vorjahr auf 31,0 Prozent. Dabei ist allerdings zu beachten, dass der Marktanteil im vergangenen Jahr aufgrund vieler vorgezogener Neuzulassungen von E-Mobilen ungewöhnlich niedrig war. Hinter Marktführer VW (27,8 Prozent Marktanteil) lag Opel (8,3 Prozent) vor Skoda (7,6 Prozent) und Audi (7,4 Prozent) auf dem zweiten Platz. Seat komplettierte mit ebenfalls 6,5 Prozent an allen Benzinern die Top Fünf.

Von den Top 15 Benziner-Marken haben Dacia (69 Prozent), Citroen (63 Prozent) und Peugeot mit 60 Prozent den höchsten markeninternem Benzinanteil. Marktführer VW kommt auf 47 Prozent. Die deutschen Hersteller machten in Summe 57 Prozent der Benziner-Zulassungen aus. Allerdings ist eine ganze Reihe von Hybridantrieben ebenfalls mit einem Benzinmotor ausgestattet. Im Dezember waren dies 39.962 Pkw bei den normalen Hybriden und 16.810 bei den Plug-in-Hybriden. Insgesamt hatten somit 55 Prozent aller neu zugelassenen Pkw einen Benzinmotor.

Das erfolgreichste Modell mit ausschließlicher Benzinmotorisierung war im Dezember der VW T-Roc mit 4.107 Neuzulassungen. Dahinter lag der VW Polo (3.869 Neuzulassungen) vor dem VW Golf mit 3.016 Neuzulassungen. Platz vier und fünf belegten VW Tiguan und Mini. Von den 334 Modellen im Gesamtmarkt waren im Dezember 203 Modelle mit einer reinen Benzinmotorisierung in der Zulassungsstatistik.

Die reinen Diesel-Pkw kamen auf 37.403 Neuzulassungen und legten gegenüber dem Vorjahresmonat um über zehn Prozent zu. Der Marktanteil betrug 15,5 Prozent; im Vorjahr lag er 4,7 Prozentpunkte niedriger. Ebenso wie bei den Benzinern sind auch einige Hybride mit einem Dieselmotor ausgestattet. Vergangenen Monat waren es bei den normalen Hybriden 15.725 Neuzulassungen und bei den Plug-in-Hybriden 1.084 Neuzulassungen. Insgesamt haben somit 22 Prozent aller neu zugelassenen Pkw einen Dieselmotor.

VW dominiert den reinen Dieselmarkt mit einem Anteil von 39,4 Prozent noch stärker als den Markt der Benziner. Den zweiten Platz belegt Mercedes (Anteil: 13,0 Prozent) vor Skoda (11,9 Prozent). Auf diese drei Marken verteilen sich gut 64 Prozent der Dieselzulassungen. Abgeschlagen auf Platz vier und fünf liegen Opel (5,3 Prozent) und Audi mit einem Anteil von 5,2 Prozent. Von den insgesamt 57 Marken bieten aktuell noch 30 Marken Pkw mit reinem Dieselantrieb an. Zum Vergleich: Bei den Benzinern sind es 43 Marken.

Im Dezember verdrängte der VW Golf den VW Tiguan von der Spitze der Dieselmodelle. Hinter diesen beiden Modellen folgte der VW Passat vor dem VW Transporter und dem Skoda Octavia. Insgesamt stammten sieben der Top 15 Diesel-Modelle von der Marke VW. Diese Top 15 Modelle machten bereits 60 Prozent aller Dieselzulassungen aus. Zum Vergleich: Die 15 erfolgreichsten Modelle bei den Benzinern kamen auf einen Anteil von 44 Prozent. Die deutschen Hersteller dominieren den Dieselmarkt mit einem Anteil von 70 Prozent. Insgesamt wurden im Dezember 105 Modelle mit Neuzulassungen als reine Selbstzünder ausgewiesen.

Die normalen Hybride (HEV) legten gegenüber dem Vorjahresmonat um 38 Prozent zu. 55.687 Neuzulassungen bedeuteten einen Marktanteil von 23,0 Prozent, nach 12,8 Prozent im Vorjahresmonat. Nach einer etwas verhaltenen Entwicklung in den ersten acht Monaten zeigt sich aktuell wieder ein höheres Niveau. Seit einigen Monaten können sie sich als zweitstärkste Antriebsart hinter den Benzinern behaupten. Der Anteil der HEVs mit einem Dieselmotor beträgt 28 Prozent und ist somit deutlich höher als im Gesamtmarkt.

Mercedes konnte seine Marktführerschaft aus dem Vormonat nicht behaupten und musste Audi mit 14,1 Prozent Marktanteil die Spitzenposition überlassen. Von den 7.875 Neuzulassungen waren 48 Prozent mit einem Dieselmotor ausgestattet. Auf Platz zwei liegt BMW mit 7.774 Neuzulassungen (69 Prozent davon mit Dieselmotorisierung) vor Mercedes mit 7.435 Neuzulassungen und 60 Prozent Dieselanteil. Auf den folgenden Plätzen befinden sich Volvo und Renault.

Von den Top 15 HEV-Modellen gibt es acht Modelle sowohl mit Diesel- als auch mit Benzinantrieb, die übrigen sieben Modelle werden mit alleiniger Benzinmotorisierung angeboten.

An der Spitze der HEVs liegt weiterhin der Audi A4 mit 55 Prozent Dieselanteil. Auf Platz zwei liegt der VW Golf mit ausschließlicher Benzinmotorisierung vor dem Volvo XC60 mit 66 Prozent Dieselanteil. Dahinter folgen die Mercedes C-Klasse mit einem Dieselanteil von 57 Prozent und der Fiat 500 mit ausschließlicher Benzinmotorisierung.

Die Top 15 Modelle machten 41 Prozent aller HEVs aus, die Top fünf kamen auf 18 Prozent der HEV-Zulassungen. Insgesamt gab es im Dezember 133 Modelle mit dieser Antriebsart. Damit ist hier das Modellangebot deutlich höher als bei den reinen Diesel-Pkw. Die deutschen Hersteller hatten einen Anteil von 51 Prozent an den HEV-Zulassungen.

Die Neuzulassungen der Plug-in-Hybride (PHEV) leiden weiter unter dem vollständigen Wegfall des Umweltbonus. Sie brachen gegenüber dem Vorjahresmonat um 74,4 Prozent ein. Der Marktanteil lag bei 7,4 Prozent, nach 22,2 Prozent im Vorjahr. Mercedes (Marktanteil: 22,0 Prozent) behauptete sich an die Spitze der PHEV-Marken vor Seat (17,2 Prozent). Auf Platz drei lag BMW mit 11,7 Prozent Marktanteil, vor Audi (8,4 Prozent) und Ford mit 6,3 Prozent aller PHEV-Zulassungen. Mercedes ist die einzige Marke, die bei den PHEVs sowohl Benzin- als auch Dieselmotorisierungen im Angebot hat. Der Anteil der Selbstzünder bei den Mercedes-PHEVs liegt aktuell bei 27 Prozent. Der Dieselanteil bei den PHEVs insgesamt beträgt allerdings nur sechs Prozent.

Unter den Top 15 PHEV-Modellen sind zehn Modelle deutscher Marken. An der Spitze aber lag im Dezember der Seat Formentor vor dem Mercedes GLK, GLC und dem Ford Kuga. Danach folgte Seat Leon auf Platz vier, vor der Mercedes E-Klasse. Die Top 15 PHEV-Modelle machten 60 Prozent der Zulassungen aus. Insgesamt verteilten sich die Neuzulassungen auf 97 Modelle. Es ist das geringste Modellangebot aller betrachteten Antriebsarten. Die deutschen Marken machen 57 Prozent der PHEV-Neuzulassungen aus.

Die 54.654 Neuzulassungen im Dezember (minus 47,6 Prozent oder 49.671 weniger Zulassungen als im Vorjahr) bedeuteten einen Marktanteil von 22,6 Prozent. Dieser starke Rückgang hat nichts mit einer Nachfrageschwäche zu tun, sondern ist dem bekannten Sondereffekt im Vorjahr geschuldet. Die auch vergangenen Monat vorhanden vorgezogenen Neuzulassungen fielen erwartungsgemäß deutlich schwächer aus als im Vorjahr. Verglichen mit den durchschnittlichen Neuzulassungen und Marktanteilen der Vormonate, lagen die Dezemberwerte deutlich höher.

Nummer eins der BEV-Marken im Dezember war BMW (Marktanteil: 15,1 Prozent), vor der Nummer eins aus dem Vormonat, VW, mit einem Anteil von 11,3 Prozent. Dahinter folgten Opel (7,3 Prozent), Tesla (ebenfalls 7,3 Prozent) und Skoda mit 5,8 Prozent.

Das erfolgreichste E-Mobil im Dezember war der VW ID.4, ID.5 vor der Elektroversion des BMW 4er mit 84 Prozent Elektroanteil. Platz drei bis fünf belegten Skoda Enyac, die Elektroversion des Fiat 500 (64 Prozent BEV-Anteil) sowie die E-Version des BMW X1 (57 Prozent BEV-Anteil).

Diese fünf erfolgreichsten E-Mobile kamen vergangenen Monat auf 29 Prozent aller Elektrozulassungen, die Top 15 auf 61 Prozent. Mit 103 Modellen in der Zulassungsstatistik liegt das Angebot bei den Stromern weiterhin unter dem der traditionellen Antriebsarten. Nur bei den PHEVs ist das Modellangebot etwas geringer. In den vergangenen zwölf Monaten sind 32 neue Modelle auf den Markt gekommen. Das erfolgreichste Modell im Dezember war der Jeep Avenger vor dem BYD Atto 3 und dem Hyundai Ioniq6. Die deutschen Marken sind aktuell mit 34 Modellen vertreten und machten vergangenen Monat 52 Prozent aller E-Mobil-Zulassungen aus.

Im Dezember gab es in der KBA-Statistik 86 Modelle, die nur mit einem klassischen Verbrennungsmotor Neuzulassungen erzielten. 56 Modelle hatten ausschließlich Zulassungen bei den reinen E-Mobilen, 47 Modelle bei den BEV-Zulassungen waren auch mit anderen Antriebsarten verfügbar. Insgesamt wurden die deutschen Neuzulassungen im Dezember zu 47 Prozent von den klassischen reinen Verbrennern beherrscht. Dazu kommen noch einmal über 30 Prozent Hybride, die ja ebenfalls mit einem Verbrennungsmotor ausgerüstet sind.

Von den Top 20 Marken im Gesamtmarkt weisen zwölf Marken einen Anteil an alternativen Antriebsarten von über 50 Prozent auf. Darunter befinden sich mit BMW, Mercedes, Audi, und Ford vier deutsche Hersteller.

Aus dem Datencenter:

Marktanteile nach Antriebsarten in Deutschland Januar 2020 bis Dezember 2023

Verteilung nach Antriebsarten der Top 20 Marken im Dezember 2023 in Deutschland

Entwicklung der reinen Benziner in Deutschland bis Dezember 2023

Entwicklung der reinen Diesel-Pkw in Deutschland bis Dezember 2023

Entwicklung der normalen Hybride in Deutschland bis Dezember 2023

Entwicklung der Plug-in-Hybride in Deutschland bis Dezember 2023

Entwicklung der reinen Elektroautos in Deutschland bis Dezember 2023