Plug-in-Hybride und reine E-Mobile machen über die Hälfte aller Neuzulassungen aus

Der Dezember 2022 brachte für den deutschen Gesamtmarkt ein Plus von 38,1 Prozent oder 86.700 Pkw mehr als im Vorjahresmonat. Die reinen Verbrenner verloren allerdings in Summe 10.400 Pkw. Die Neuzulassungen der Benziner (inkl. Gasfahrzeuge) gingen um 8.700 Pkw, die der Selbstzünder um 1.700 Pkw zurück. Die alternativen Antriebe lagen allesamt sehr deutlich im Plus. Die Hybride ohne Stecker konnten um 4.200 Neuzulassungen zulegen, Hybride mit Stecker steigerten sich um 37.000 Neuzulassungen. Die Stromer lagen 55.900 Neuzulassungen über dem Vorjahr.

In diesem außergewöhnlichen Monat wurden die höchsten Dezemberzulassungen aller Zeiten verzeichnet. Dies ist das Resultat vieler vorgezogener Neuzulassungen im Vorfeld der neuen Richtlinien für den Umweltbonus ab 1.Januar dieses Jahres. Der Umweltbonus für Plug-in-Hybride entfällt ganz und für die reinen E-Mobile wird er stark reduziert. Es ist davon auszugehen, dass die Neuzulassungen dieser beiden Antriebsarten im ersten Quartal deutlich niedriger ausfallen werden.

Die Neuzulassungen von Pkw mit ausschließlichem Benzinantrieb gingen im Dezember gegenüber dem Vorjahresmonat um elf Prozent zurück und der Marktanteil fiel nach 31,9 Prozent im Vorjahr auf 20,5 Prozent. Es ist der niedrigste jemals beobachtete Marktanteil für diese Antriebsart. Hinter Marktführer VW (25,2 Prozent Marktanteil) lag Skoda (8,5 Prozent) vor Opel (7,3 Prozent) und Mercedes (6,3 Prozent) auf dem zweiten Platz. Audi komplettierte mit 5,9 Prozent an allen Benzinern die Top Fünf. Diese fünf Marken teilen sich 54 Prozent des Marktes für reine Benziner.

Von den Top 15 Benziner-Marken hat Porsche mit 58 Prozent den höchsten markeninternem Benzinanteil, gefolgt von Dacia (47 Prozent) sowie Skoda (45 Prozent) und Mini mit 42 Prozent. Marktführer VW kommt auf 33 Prozent. Die deutschen Hersteller machten in Summe 62 Prozent der Benziner-Zulassungen aus. Allerdings ist eine ganze Reihe von Hybridantrieben ebenfalls mit einem Benzinmotor ausgestattet. Im Dezember waren dies 26.705 Pkw bei den normalen Hybriden und 67.869 bei den Plug-in-Hybriden. Insgesamt hatten somit 51 Prozent aller neu zugelassenen Pkw einen Benzinmotor.

Das mit Abstand erfolgreichste Modell mit ausschließlichem Benzinmotor war im Dezember der VW T-Roc mit 3.607 Neuzulassungen. Dahinter lagen der VW Golf (2.926 Neuzulassungen) und der VW Tiguan mit 2.474 Neuzulassungen. Platz vier und fünf belegten der Renault Clio und der Opel Corsa. Von den 301 Modellen im Gesamtmarkt waren im Dezember 200 Modelle mit einer reinen Benzinmotorisierung in der Zulassungsstatistik.

Die reinen Diesel-Pkw kamen auf 33.925 Neuzulassungen und verloren gegenüber dem Vorjahresmonat fünf Prozent. Der Marktanteil betrug weniger als elf Prozent; im Vorjahr lag er bei 15,7 Prozent. Ebenso wie im November war auch im Dezember der Diesel die Antriebsart mit den wenigsten Neuzulassungen. Ebenso wie bei den Benzinern sind auch einige Hybride mit einem Dieselmotor ausgestattet. Vergangenen Monat waren es bei den normalen Hybriden 13.654 Neuzulassungen und bei den Plug-in-Hybriden 1.932 Neuzulassungen. Insgesamt haben somit 16 Prozent aller neu zugelassenen Pkw einen Dieselmotor.

VW dominiert den reinen Dieselmarkt mit einem Anteil von 34,2 Prozent noch stärker als den Markt der Benziner. Den zweiten Platz belegt Mercedes (Anteil: 20,1 Prozent) vor Skoda (12,4 Prozent) und Ford (6,1 Prozent). Auf diese vier Marken entfallen fast 73 Prozent aller Dieselzulassungen. Dahinter, auf Platz fünf, liegt Opel mit einem Anteil von 5,2 Prozent. Von den insgesamt 50 Marken bieten aktuell nur noch 27 Marken Pkw mit reinem Dieselantrieb an. Zum Vergleich: Bei den Benzinern sind es 44 Marken.

Im Dezember verlor der VW Golf wieder seine Spitzenposition bei den Dieselmodellen. Nummer eins wurde der VW Tiguan, dahinter folgte die Mercedes V-Klasse vor dem VW Golf, dem VW Transporter sowie dem VW Passat. Insgesamt stammten sechs der Top 15 Diesel-Modelle von der Marke VW, weitere vier Modelle kamen aus den anderen Konzernmarken. Diese Top 15 Modelle machten bereits 56 Prozent aller Dieselzulassungen aus. Zum Vergleich: Die erfolgreichsten 15 Modelle bei den Benzinern kamen auf einen Anteil von 43 Prozent. Die deutschen Hersteller dominieren den Dieselmarkt mit einem Anteil von 73 Prozent. Insgesamt wurden im Dezember 112 Modelle mit Neuzulassungen als reine Selbstzünder ausgewiesen.

Die normalen Hybride (HEV) legten gegenüber dem Vorjahresmonat zwölf Prozent zu. 40.359 Neuzulassungen bedeuteten einen Marktanteil von 13 Prozent. Damit wurden die alten Rekordwerte bei den Neuzulassungen und den Marktanteilen deutlich verfehlt, lagen aber über dem Niveau der Diesel-Pkw. Der Anteil der HEVs mit einem Dieselmotor beträgt 34 Prozent und ist somit deutlich höher als im Gesamtmarkt.

Marktführer Audi hat einen Anteil an den HEVs von 18,7 Prozent. Von den gut 7.500 Neuzulassungen waren 61 Prozent mit einem Dieselmotor ausgestattet. Auf Platz zwei liegt BMW mit 6.800 Neuzulassungen (73 Prozent davon mit Dieselmotorisierung) vor Mercedes mit 4.500 Neuzulassungen (50 Prozent Dieselanteil). Auf den folgenden Plätzen liegen Toyota und Renault mit ausschließlicher Benzinmotorisierung.

Von den Top 15 HEV-Modellen gibt es neun Modelle sowohl mit Diesel- als auch mit Benzinantrieb, die übrigen sechs Modelle werden mit alleiniger Benzinmotorisierung angeboten. An der Spitze der HEVs liegt weiterhin der Toyota Yaris mit ausschließlicher Benzinmotorisierung. Dahinter folgen der Fiat 500 (nur Benzinmotorisierung), Audi A4 (70 Prozent Dieselanteil), Mercedes C-Klasse (58 Prozent Dieselanteil) sowie der BMW Fünfer (82 Prozent Dieselanteil). In Summe kamen die deutschen Marken auf 54 Prozent bei den HEV-Zulassungen. Die Top 15 Modelle machten 58 Prozent aller HEVs aus, die Top fünf kamen auf 34 Prozent der HEV-Zulassungen. Insgesamt gab es im Dezember 116 Modelle mit dieser Antriebsart.

Die Neuzulassungen der Plug-in-Hybride (PHEV) erhöhten sich im Vorjahresvergleich um 113 Prozent. Der Marktanteil erzielte den Rekordwert von 22 Prozent. Auch die Neuzulassungen erreichten mit 69.801 Neuzulassungen einen neuen Höchststand. Es ist davon auszugehen, dass die PHEV-Zulassungen im ersten Quartal deutlich einbrechen werden. Darüber hinaus bleibt abzuwarten, wie sich diese Antriebsart nach Auflaufen der Förderung mittel- und langfristig entwickeln wird.

Mercedes (Marktanteil: 12,5 Prozent) behauptete sich an die Spitze der PHEV-Marken vor Ford (9,8 Prozent). Auf Platz drei lag BMW mit 8,2 Prozent Marktanteil, vor VW (7,4 Prozent) und Mitsubishi mit 7,0 Prozent aller PHEV-Zulassungen. Mercedes ist die einzige Marke, die bei den PHEVs sowohl Benzin- als auch Dieselmotorisierungen im Angebot hat. Der Anteil der Selbstzünder bei den Mercedes-PHEVs liegt aktuell bei 22 Prozent. Der Dieselanteil bei den PHEVs insgesamt beträgt aktuell allerdings nur 2,8 Prozent.

Unter den Top 15 PHEV-Modellen sind sieben Modelle deutscher Marken. An der Spitze liegt der Ford Kuga deutlich vor dem Mitsubishi Eclipse Cross. Mit ähnlich großem Abstand folgt der Jeep Compass auf Platz drei. Die Top 15 PHEV-Modelle machten im Dezember 56 Prozent der Zulassungen aus. Insgesamt verteilten sich die Neuzulassungen auf 90 Modelle.

Die reinen E-Mobile konnten im Dezember die Marktanteile deutlich auf 33,2 Prozent beziehungsweise 104.325 Neuzulassungen steigern. Mit diesen neuen Rekordwerten lagen sie zum ersten Mal an der Spitze aller Antriebsarten. Ähnlich wie bei den Plug-in-Hybriden werden auch hier die Neuzulassungen aufgrund von Vorzieheffekten in den kommenden Monaten niedriger liegen. Allerdings läuft die Förderung – wenn auch reduziert – weiter. Mittel- und langfristig werden sich die BEVs wieder positiv entwickeln. Nummer eins wurde Tesla mit einem Anteil von 16,8 Prozent, vor VW (16,1 Prozent) und Renault mit 6,4 Prozent. Auf den Plätzen vier und fünf folgten Fiat und Hyundai.

Das erfolgreichste E-Mobil im Dezember war wie im Vormonat das Model 3 von Tesla mit 9.566 Neuzulassungen vor dem Model Y. Dahinter folgten die beiden VW-Modell ID.3 und ID.4/ID.5. An fünfter Position lag die Elektroversion des Fiat 500. Sie machte über 70 Prozent des gesamten Modells aus. Die fünf erfolgreichsten E-Mobile kamen vergangenen Monat auf 36 Prozent aller Elektrozulassungen, die Top 15 auf 65 Prozent. Mit 76 Modellen in der Zulassungsstatistik ist das Angebot bei den Stromern zwar leicht gestiegen, liegt aber weiterhin unter dem der anderen Antriebsarten. In den vergangenen zwölf Monaten sind 17 neue Modelle auf den Markt gekommen. Das erfolgreichste Modell im Dezember war die Elektroversion des Renault Megane vor den Elektroversionen der BMW-Modelle X3 und X1. Die deutschen Marken sind aktuell mit 33 Modellen vertreten und machten vergangenen Monat 43 Prozent der E-Mobil Zulassungen aus.

Im Dezember gab es in der KBA-Statistik 88 Modelle die nur mit einem klassischen Verbrennungsmotor Neuzulassungen erzielten. 37 Modelle hatten ausschließlich Zulassungen bei den reinen E-Mobilen. Vier Modelle tauchten als Benziner, Diesel, HEV, PHEV und als BEV auf. Es sind die Mercedes-Modelle GLK/GLC, E-Klasse, S-Klasse und der BMW X1.

Insgesamt wurden die deutschen Neuzulassungen im Ausnahmemonat Dezember 2022 nur zu 32 Prozent von den klassischen reinen Verbrennern beherrscht. Dazu kommen noch einmal 35 Prozent Hybride, die ja ebenfalls mit einem Verbrennungsmotor ausgerüstet sind. Von den Top 20 Marken im Gesamtmarkt weisen inzwischen 17 Marken einen Anteil an alternativen Antriebsarten von über 50 Prozent auf. Darunter befinden sich mit Mercedes, BMW, Audi, Opel und Ford fünf deutsche Hersteller.

Aus dem Datencenter:

Marktanteile nach Antriebsarten in Deutschland Januar 2020 bis Dezember 2022

Verteilung nach Antriebsarten der Top 20 Marken im Dezember 2022 in Deutschland

Entwicklung der reinen Benziner bis Dezember 2022

Entwicklung der reinen Diesel-Pkw in Deutschland Januar 2020 bis Dezember 2022

Entwicklung der normalen Hybride in Deutschland Januar 2020 bis Dezember 2022

Entwicklung der Plug-in-Hybride in Deutschland Januar 2020 bis Dezember 2022

Entwicklung der reinen Elektroautos in Deutschland Januar 2020 bis Dezember 2022