Keine Erholung bei Plug-in-Hybriden

Der März 2023 brachte für den deutschen Gesamtmarkt ein Plus von 16,6 Prozent oder 40.031 Pkw mehr als im Vorjahresmonat. Die reinen Verbrenner legten in Summe um 22.676 Pkw zu. Die Neuzulassungen der Benziner stiegen um 19.148 Pkw, die der Selbstzünder um 3.528 Pkw. Die alternativen Antriebe entwickelten sich uneinheitlich. Die Hybride ohne Stecker konnten um 18.828 Neuzulassungen zulegen, Hybride mit Stecker gingen um 10.512 Neuzulassungen zurück. Die Stromer lagen 9.651 Neuzulassungen über dem Vorjahr.

Nach den hohen vorgezogenen Neuzulassungen von Plug-in-Hybriden und reinen E-Mobilen im Zuge der Änderungen beim Umweltbonus konnten beide Antriebsarten auch im März nicht an frühere Volumen oder Marktanteile anknüpfen. Während die Stromer zumindest das Vorjahresergebnis wieder übertrafen sieht es für die Plug-in-Hybride schlecht aus. Nach dem kompletten Wegfall des Umweltbonus lagen sie sowohl bei den Neuzulassungen als auch bei den Marktanteilen unter den Werten der vergangenen beiden Jahre.

Die Neuzulassungen von Pkw mit ausschließlichem Benzinantrieb stiegen im März gegenüber dem Vorjahresmonat um 23 Prozent an und der Marktanteil erhöhte sich nach 34,9 Prozent im Vorjahr auf 36,7 Prozent. Hinter Marktführer VW (25,2 Prozent Marktanteil) lag Opel (9,7 Prozent) vor Seat (7,3 Prozent) und Audi (ebenfalls 7,3 Prozent) auf dem zweiten Platz. Skoda komplettierte mit 6,7 Prozent an allen Benzinern die Top Fünf. Diese fünf Marken teilen sich 56 Prozent des Marktes für reine Benziner.

Von den Top 15 Benziner-Marken hat Dacia mit 85 Prozent den höchsten markeninternen Benzinanteil, gefolgt von Porsche (78 Prozent) sowie Opel (76 Prozent) und Mini mit 72 Prozent. Marktführer VW kommt auf 53 Prozent. Die deutschen Hersteller machten in Summe 61 Prozent der Benziner-Zulassungen aus

Allerdings ist eine ganze Reihe von Hybridantrieben ebenfalls mit einem Benzinmotor ausgestattet. Im März waren dies 46.020 Pkw bei den normalen Hybriden und 16.380 bei den Plug-in-Hybriden. Insgesamt hatten somit 59 Prozent aller neu zugelassenen Pkw einen Benzinmotor.

Das erfolgreichste Modell mit ausschließlichem Benzinmotor war im März wie schon im Vormonat der VW T-Roc mit 6.568 Neuzulassungen. Dahinter lagen der Opel Corsa (4.328 Neuzulassungen) und der Mini mit 3.695 Neuzulassungen. Platz vier und fünf belegten der VW Golf und der VW Tiguan. Von den 303 Modellen im Gesamtmarkt waren im März 208 Modelle mit einer reinen Benzinmotorisierung in der Zulassungsstatistik.

Die reinen Diesel-Pkw kamen auf 48.597 Neuzulassungen und legten gegenüber dem Vorjahresmonat unterdurchschnittliche acht Prozent zu. Der Marktanteil betrug 17,3 Prozent; im Vorjahr lag er 1,4 Prozentpunkte höher. Ebenso wie bei den Benzinern sind auch einige Hybride mit einem Dieselmotor ausgestattet. Vergangenen Monat waren es bei den normalen Hybriden 21.232 Neuzulassungen und bei den Plug-in-Hybriden 396 Neuzulassungen. Insgesamt haben somit 25 Prozent aller neu zugelassenen Pkw einen Dieselmotor.

VW dominiert den reinen Dieselmarkt mit einem Anteil von 30,4 Prozent noch stärker als den Markt der Benziner. Den zweiten Platz belegt Skoda (Anteil: 15,0 Prozent) vor Mercedes (14,6 Prozent). Auf diese drei Marken entfallen 60 Prozent aller Dieselzulassungen. Dahinter, auf Platz vier und fünf, liegen Ford (6,5 Prozent) und Fiat mit einem Anteil von 5,7 Prozent. Von den insgesamt 55 Marken bieten aktuell nur noch 28 Marken Pkw mit reinem Dieselantrieb an. Zum Vergleich: Bei den Benzinern sind es 44 Marken.

Im März konnte der Skoda Octavia seine Spitzenposition bei den Dieselmodellen aus dem Vormonat behaupten. Dahinter folgte der VW Passat vor dem VW Transporter, dem Fiat Ducato sowie dem VW Golf. Insgesamt stammten sechs der Top 15 Diesel-Modelle von der Marke VW, weitere vier Modelle kamen aus den anderen Konzernmarken. Diese Top 15 Modelle machten bereits 60 Prozent aller Dieselzulassungen aus. Zum Vergleich: Die 15 erfolgreichsten Modelle bei den Benzinern kamen auf einen Anteil von 42 Prozent. Die deutschen Hersteller dominieren den Dieselmarkt mit einem Anteil von 64 Prozent. Insgesamt wurden im März 101 Modelle mit Neuzulassungen als reine Selbstzünder ausgewiesen.

Die normalen Hybride (HEV) legten gegenüber dem Vorjahresmonat 39 Prozent zu. 67.253 Neuzulassungen bedeuteten einen Marktanteil von 24 Prozent. Der Anteil der HEVs mit einem Dieselmotor beträgt 32 Prozent und ist somit deutlich höher als im Gesamtmarkt.

Marktführer Audi hat einem Anteil an den HEVs von 18,6 Prozent. Von den 12.500 Neuzulassungen waren 59 Prozent mit einem Dieselmotor ausgestattet. Auf Platz zwei liegt Mercedes mit 9.800 Neuzulassungen (42 Prozent davon mit Dieselmotorisierung) vor BMW mit 9.300 Neuzulassungen (71 Prozent Dieselanteil). Auf den folgenden Plätzen befinden sich Toyota und Ford.

Von den Top 15 HEV-Modellen gibt es acht Modelle sowohl mit Diesel- als auch mit Benzinantrieb, die übrigen sieben Modelle werden mit alleiniger Benzinmotorisierung angeboten.

An der Spitze der HEVs liegt weiterhin der Audi A4 (64 Prozent Dieselanteil) vor dem Nissan Qashqai mit ausschließlicher Benzinmotorisierung. Dahinter folgen die Mercedes C-Klasse (62 Prozent Dieselanteil), vor dem Audi A6 mit 59 Prozent Dieselanteil. Platz fünf belegt der Fiat 500 mit ausschließlicher Benzinmotorisierung.

Die Top 15 Modelle machten 50 Prozent aller HEVs aus, die Top fünf kamen auf 23 Prozent der HEV-Zulassungen. Insgesamt gab es im Februar 121 Modelle mit dieser Antriebsart. Die deutschen Hersteller hatten einen Anteil von 56 Prozent an den HEV-Zulassungen.

Die Neuzulassungen der Plug-in-Hybride (PHEV) leiden weiter unter den vorgezogenen Neuzulassungen im Dezember und dem vollständigen Wegfall des Umweltbonus. Sie brachen gegenüber dem Vorjahresmonat um 39 Prozent ein. Der Marktanteil lag bei sechs Prozent, nach gut 22 Prozent im Dezember. Es ist zu erwarten, dass sich diese Antriebsart nach Auslaufen der Förderung in Zukunft schwächer entwickeln wird als in der Vergangenheit.

Mercedes (Marktanteil: 24,3 Prozent) behauptete sich an die Spitze der PHEV-Marken vor Audi (11,9 Prozent). Auf Platz drei lag BMW mit 11,4 Prozent Marktanteil, vor Seat (7,1 Prozent) und Volvo mit 6,4 Prozent aller PHEV-Zulassungen. Mercedes ist die einzige Marke, die bei den PHEVs sowohl Benzin- als auch Dieselmotorisierungen im Angebot hat. Der Anteil der Selbstzünder bei den Mercedes-PHEVs liegt aktuell bei zehn Prozent. Der Dieselanteil bei den PHEVs insgesamt beträgt allerdings nur 2,4 Prozent.

Unter den Top 15 PHEV-Modellen sind neun Modelle deutscher Marken. An der Spitze liegt die Mercedes C-Klasse vor dem Mercedes GLK, GLC. Danach folgt der Audi Q5 auf Platz drei. Die Top 15 PHEV-Modelle machten im März 53 Prozent der Zulassungen aus. Insgesamt verteilten sich die Neuzulassungen auf 88 Modelle.

Nach der schwachen Entwicklung in den ersten beiden Monaten aufgrund der vorgezogenen Neuzulassungen im Dezember, lagen die BEVs im März wieder deutlich über Vorjahr. Die 44.125 Neuzulassungen bedeuteten einen Marktanteil von 15,7 Prozent. Trotz dieser positiven Entwicklung waren die Neuzulassungen auch im März durch die Dezemberzulassungen noch etwas belastet. Im Gegensatz zu den PHEVs läuft die Förderung – wenn auch reduziert – weiter.

Eine nächste Änderung beim Umweltbonus gibt es zum 1. September, wenn nur noch Privatpersonen antragsberechtigt sind. Ihr Anteil an den gesamten Anträgen betrug in der Vergangenheit etwas mehr als 40 Prozent. Zum 1. Januar 2024 wird dann auch für diesen Personenkreis die Förderung nochmals deutlich reduziert. Zu beiden Terminen sind ähnliche Effekte wie zum Jahreswechsel 2022/2023 zu erwarten. Allerdings werden sie deutlich schwächer ausfallen.

Mittel- und langfristig werden sich die BEVs auch aufgrund vieler neuer Modelle weiter positiv entwickeln. Nummer eins im März war wiederum Tesla mit einem Anteil von 19,7 Prozent, vor VW (14,7 Prozent) und Mercedes mit 7,4 Prozent. Auf den Plätzen vier und fünf folgten Audi und Hyundai.

Das erfolgreichste E-Mobil im März war wieder einmal das Model Y von Tesla mit 5.701 Neuzulassungen und großem Abstand vor dem VW ID.4, ID.5 (3.212 Neuzulassungen). Dahinter folgten der VW ID.3 vor dem Model 3 von Tesla. An fünfter Position lag der Audi Q4.

Die fünf erfolgreichsten E-Mobile kamen vergangenen Monat auf 36 Prozent aller Elektrozulassungen, die Top 15 auf 64 Prozent. Mit 79 Modellen in der Zulassungsstatistik ist das Angebot bei den Stromern zwar gestiegen, liegt aber weiterhin unter dem der anderen Antriebsarten. In den vergangenen zwölf Monaten sind 22 neue Modelle auf den Markt gekommen. Das erfolgreichste Modell im März war der MG Roewe 4 vor dem Audi Q8 und dem BMW X1. Die deutschen Marken sind aktuell mit 29 Modellen vertreten und machten vergangenen Monat 45 Prozent der E-Mobil-Zulassungen aus.

Im März gab es in der KBA-Statistik 86 Modelle, die nur mit einem klassischen Verbrennungsmotor Neuzulassungen erzielten. 41 Modelle hatten ausschließlich Zulassungen bei den reinen E-Mobilen. Fünf Modelle tauchten als Benziner, Diesel, HEV, PHEV und als BEV auf. Es sind die Mercedes-Modelle GLA, GLK/GLC, E-Klasse, S-Klasse und der BMW X1.

Insgesamt wurden die deutschen Neuzulassungen im März zu 54 Prozent von den klassischen reinen Verbrennern beherrscht. Dazu kommen noch einmal 30 Prozent Hybride, die ja ebenfalls mit einem Verbrennungsmotor ausgerüstet sind.

Von den Top 20 Marken im Gesamtmarkt weisen zehn Marken einen Anteil an alternativen Antriebsarten von über 50 Prozent auf. Darunter befinden sich mit Mercedes, Audi und BMW drei deutsche Hersteller.

Aus dem Datencenter:

Marktanteile nach Antriebsarten in Deutschland Januar 2020 bis März 2023

Verteilung nach Antriebsarten der Top 20 Marken im März 2023 in Deutschland

Entwicklung der reinen Benziner bis März 2023

Entwicklung der reinen Diesel-Pkw in Deutschland bis März 2023

Entwicklung der normalen Hybride in Deutschland bis März 2023

Entwicklung der Plug-in-Hybride in Deutschland bis März 2023

Entwicklung der reinen Elektroautos in Deutschland bis März 2023