Sechs sells – das war einmal. Im Ringen um niedrigere C02-Werte und eine höhere soziale Akzeptanz betreibt die PS-Branche eine gründliche Abrüstung und kappt ihren Autos zunehmend die Zylinder-Bänke. Der Zwölfzylinder ist schon fast ausgestorben, der V8 gehört so langsam zur bedrohten Art und jetzt wird es sogar für den Sechszylinder immer enger. Wer das nicht glauben mag, dem sei ein Blick auf die neue Mercedes C-Klasse empfohlen. Dort haben die Schwaben sich bereits auf vier Zylinder beschieden und jetzt macht AMG auch noch die letzten Hoffnungen zunichte, dass sich daran noch einmal etwas ändern könnte. Denn wenn in diesem Sommer als vorerst sportlichste Version für Limousine und T-Modell der neue C43 auf die linke Spur stürmt, dann tut er das ebenfalls mit vier Zylindern.
Immerhin nehmen sie dafür in Affalterbach aber nicht irgendeinen Vierzylinder. Sondern als Basis nutzen die schnellen Schwaben den stärksten Vierzylinder, der es bis dato in die Serie geschafft hat, und bedienen sich bei A-Klasse und Co. Allerdings drehen sie dieses intern M139 genannte 2,0-Liter-Triebwerk für den Einsatz in der C-Klasse nicht nur um 90 Grad und hängen deshalb noch ein L für Längseinbau ans Kürzel. Sondern sie rüsten ihn auch noch mit einem neuen Lader auf: Weil künftig das 48-Volt-System die Schaufeln auf Touren bringt, bevor der Abgasdruck einsetzt, spricht der Motor schneller an und das gefürchtete Turboloch wird noch kleiner, argumentieren die Entwickler. Und sparsamer ist er natürlich auch: Statt 9,4 stehen nun für das deutlich größere und schwerere Auto nur noch 8,7 Liter im Datenblatt.