Lamborghini-Chef Stephan Winkelmann springt dem designierten VW-Chef Oliver Blume in der Debatte um E-Fuels zur Seite. "Wenn die Politik die Emissionen wirklich senken will und Verbrenner noch so lange fahren, sollten synthetische Kraftstoffe ab 2035 für mindestens ein Jahrzehnt eine Lösung darstellen", sagte Winkelmann der Branchen- und Wirtschaftszeitung Automobilwoche.
Die Produktion von E-Fuels ist aktuell aber noch teuer. "Wir müssen sehen, wie sich das entwickelt. Und ob sich die Politik bewegt. Es ist noch nicht aller Tage Abend", sagte der CEO des italienischen Sportwagenherstellers. "Denn unsere Fahrzeuge, die wir in den nächsten Jahren verkaufen, werden ja bis in die 40er Jahre gefahren."
Durch die Hinwendung der Politik zur Elektromobilität sieht Winkelmann Herausforderungen auf die Autoindustrie zukommen. "Die Regelungen sind weltweit sehr unterschiedlich. Ich wünsche mir da eine Harmonisierung für die Märkte, weil wir als kleiner Hersteller nicht für alles und jedes eigene Lösungen finden können", so Winkelmann.
Aktuell läuft Lamborghini so gut wie nie. Die Modelle sind bis mindestens Ende 2023 ausverkauft. "Eine große Herausforderung ist unser hoher Auftragsbestand, der bei 18 Monaten liegt und noch weiter steigt", sagte Winkelmann. "Das heißt, wir verkaufen jeden Monat mehr Autos, als wir produzieren können."
Die Zitate sind ein Auszug aus dem Interview mit Stephan Winkelmann in der aktuellen Ausgabe der Automobilwoche (Ausg. 17/18/2022). Haben Sie Interesse an einem Abo? Hier klicken!
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