Wenn Bram Schot am 31. März nächsten Jahres seinen Schreibtisch in Ingolstadt räumt, nimmt ein merkwürdiges Interregnum sein Ende. Eine Übergangslösung, die offiziell keine war, bei der man aber von Beginn an davon ausgehen konnte, dass sie doch eine sein würde. Schon der Beginn der Entwicklung zeigte alle Zeichen der Improvisation.
Als sich Mitte 2018 herauskristallisierte, dass der amtierende Audi-Chef Rupert Stadler auch nach seiner Untersuchungshaft in Zusammenhang mit dem Abgasbetrug nicht mehr Vorstandsvorsitzender bleiben sollte, wurde der Niederländer Bram Schot als Interimschef berufen. Kurz danach warb der VW-Konzern den BMW-Einkaufschef Markus Duesmann ab – und die Branche ging davon aus, das VW-Konzernchef und Ex-BMW-Mann Herbert Diess, seinen Ex-Kollegen an die Audi-Spitze setzen wollte.