Mit dem Sieg von Donald Trump bei den Vorwahlen in New Hampshire steigen seine Chancen, erneut Präsident der Vereinigten Staaten zu werden. Trump könnte als Präsident nach Einschätzung vieler Ökonomen die bisherige Weltordnung außen- und handelspolitisch ins Chaos stürzen. Seine Gegnerschaft gegenüber dem von US-Präsident Joe Biden eingeleiteten Umbau der US-Industrie zu weniger CO2-Belastung könnte auch unmittelbar Auswirkungen auf die Automobilindustrie haben.
In den USA sorgen sich inzwischen mehrere Autobauer und Teile der Öl- und Gasindustrie darum, dass der vom demokratischen Präsidenten Joe Biden ins Leben gerufene "Inflation Reduction Act" zum grünen Umbau der US-Industrie zusammengestrichen oder gar ganz umgestoßen werden könnte.
Trump hat wiederholt erklärt, er wolle den IRA "ausweiden." Mitglieder des konservativen Think Tank "Project 2025" erklärten, Änderungen am IRA stünden auf der Prioritätenliste von Trump und würden am "Tag 1" seiner Präsidentschaft angegangen.
Der Inflation Reduction Act hat in den USA einen Boom bei grünen Technologien ausgelöst, was bereits als "Bidenomics" zu einem Begriff in den Wirtschaftswissenschaften geworden ist. 2023 waren die Direktinvestitionen in neue Batterie-Gigafactories in den USA erstmals höher als in Europa. Ökonomen schätzen, dass durch den IRA mittlerweile mehr als 100 Milliarden Dollar an Direktinvestitionen allein in den Bereich Batterie-Produktion und Rohstoff-Verarbeitung in die USA geflossen sind.
So haben unter anderem die koreanischen Batterie-Konzerne LG Energy Solution, SK on und Samsung SDI große Joint Ventures in den USA gestartet. Hyundai baut derzeit eine der größten Batteriefabriken weltweit in Georgia auf mit einer Investitionssumme von 5,5 Milliarden Dollar.