Autofahrer sparen an der Sicherheit

Die aktuellen Preissteigerungen lassen in vielen Haushalten Ersparnisse und monatliche Budgets drastisch schwinden. Allein im September legten die Verbraucherpreise laut Statistischem Bundesamt um satte 10 Prozent zu – der höchste Wert seit 1951. Viele Verbraucher beginnen daher ihr Geld beisammen zu halten und zu sparen.

Dabei spart so mancher nicht nur bei Heizung und Warmwasser, sondern auch bei der Sicherheit. Das belegt eine aktuelle Umfrage des Markt- und Meinungsforschungsinstituts Civey im Auftrag der Automobilwoche. Darin erklärte mehr als ein Viertel der Befragten, sie würden aufgrund der derzeitigen Inflation turnusgemäße Wartungsarbeiten an ihrem Auto einige Monate aufschieben.

Der Befund fügt sich nahtlos in die aktuelle Gemengelage ein – kommunale Energieversorger befürchten, dass bis zu 15 Prozent ihrer Kunden kommende Rechnungen nicht mehr bezahlen können. Bevor es soweit kommt und die Verbraucher im Kalten sitzen liegt es nahe, dass zuerst an anderer Stelle gespart wird. Das zeigt sich auch in den Showrooms der Autohäuser, wo die Nachfrage derzeit drastisch einbricht. Angesichts der dadurch fehlenden Erträge dürfte es umso schmerzhafter für die Betriebe sein, dass fast ein Viertel der Autobesitzer bereit ist, auch bei der Wartung zu "sparen".

Die meisten Autobesitzer bevorzugen beim Werkstattbesuch schon jetzt die im Vergleich zu Markenbetrieben meist günstigeren freien Werkstätten. 52 Prozent der Verbraucher gaben diesen den Vorzug. In Markenwerkstätten wollen 40 Prozent der Befragten gehen, acht Prozent blieben unentschlossen. Auffällig ist, dass sowohl freie als auch Markenwerkstätten einen hohen Anteil treuer "Fans" haben. Von den 52 Prozent für freie Betriebe entfielen 41 Prozent auf Befragte, die erklärten, sie würden "eindeutig" in eine freie Werkstatt gehen.  Bei den Markenbetrieben erklärten 29 Prozent, sie würden "eindeutig" einen Markenbetrieb aufsuchen.