In China gibt sich Volkswagen zukünftig eher mit der Rolle von Bayer Leverkusen als Bayern München zufrieden. Der zweite Platz reicht dem Weltkonzern aus Wolfsburg laut neuer Aussagen von China-Chef Ralf Brandstätter aus. Im April hatte Volkswagen nach über 30 Jahren an der Spitze die Marktführerschaft im Reich der Mitte an den lokalen Konkurrenten BYD abtreten müssen. Mit einem Konter plant VW nicht mehr.
Der NZZ sagte Brandstätter jetzt zum chinesischen Markt: "Der Markt wird bis 2030 von heute 22 Millionen auf rund 28 bis 30 Millionen Fahrzeuge wachsen. Wenn wir in diesem Umfeld dann einen Absatz von rund 4 Millionen Fahrzeugen bei entsprechender Rentabilität erreichen würden, wäre das eine Position, mit der wir sehr gut leben könnten. Auch wenn dann vielleicht ein chinesischer Wettbewerber vor uns liegt. Unser Anspruch ist es, der größte internationale OEM in China zu sein."
Brandstätter weiter: "Für uns hat die Wirtschaftlichkeit höchste Priorität. Wir werden uns nicht zugunsten von kurzfristigen Volumensteigerungen an dieser ungesunden Entwicklung beteiligen. Dennoch werden die nächsten zwei Jahre unter diesen Voraussetzungen auch für uns nicht einfach."