Ein Spielertrainer im Fußball bestimmt einerseits die Taktik und die Aufstellung, steht gleichzeitig aber in dieser Aufstellung selbst auf dem Platz. Ein umtriebiger Coach könnte das nutzen, um sich selbst innerhalb des Systems auf der besten Position als Mittelfeldregisseur aufzustellen. Eine Doppelrolle, die für Unruhe in der Kabine sorgen kann, wenn es nicht läuft. Oliver Blume ist aktuell Spielertrainer im Volkswagen-Konzern. Der CEO Blume bestimmt die Taktik im Gesamtkonzern und ist gleichzeitig Chef von Porsche, einer der Marken in der Aufstellung des des Unternehmens. Jetzt fällt mehr und mehr auf: In der Grundordnung des VW-Konzerns übernimmt ausgerechnet Porsche verstärkt die Rolle des Spielmachers im Zentrum.
Blume hat seine Lieblingsmarke, die er bereits seit Oktober 2015 führt, als Vorbild für die anderen neun Marken im Konzern definiert. Zunächst, indem er den Börsengang der Zuffenhausener im vergangenen Herbst und die Vorbereitungen auf ein am Kapitalmarkt gelistetes Unternehmen, als Benchmark für alle anderen Hersteller im VW-Universum definierte. Danach mehr und mehr mit Spitzenpersonal von Porsche, das mehr Verantwortung in anderen Bereichen übernimmt. Die Berufung von Ex-Porsche-Mann Gernot Döllner, den Blume aus Zuffenhausener Zeiten gut kennt, an die Spitze von Audi, ist der vorläufige Höhepunkt.