Automotive-Einkäufer haben durch Corona die höchsten Gehaltsverluste

Gerd Scholz

Dass die Automobilindustrie besonders hart von der Corona-Krise getroffen wird, zeigt eine neue Zahl zu den Einkommenseinbußen, die der Automobilwoche exklusiv vorliegt: Zwei Drittel der Einkäufer müssen Einkommensverluste hinnehmen – weit mehr als in allen anderen Branchen.

Freitag, 25. September 2020, 10.57 Uhr

In der Automobilindustrie findet sich praktisch kein Unternehmen, das nicht von den Auswirkungen der Corona-Krise betroffen ist.

84 Prozent leiden "stark" oder "extrem", 15 Prozent sind "mittelmäßig" oder "schwach" betroffen. Dies sind einige Ergebnisse des Einkäufer-Gehaltsreports 2020, den die Kloepfel Group der Automobilwoche exklusiv vorab zur Verfügung gestellt hat.

Die Belastungen schlagen sich auch beim Einkommen der Einkäufer nieder. 67 Prozent gaben an, infolge der Pandemie Gehaltsverluste zu erleiden.

Damit ist die Automobilindustrie mit Abstand Spitzenreiter. Auf Platz zwei dieses Negativ-Rankings liegt der Sonderfahrzeugbau, in dem 47 Prozent der Einkäufer Einbußen hinnehmen müssen, im Maschinen- und Anlagenbau sind es 36 Prozent.

"Die Corona-Krise ist eine erhebliche Belastung der Autoindustrie, die bereits mit der Digitalisierung und dem Wandel zur Elektromobilität zu kämpfen hat. Bei einer Belastung von so gut wie allen Unternehmen der Branche ist es nicht verwunderlich, dass die Gehälter in den Einkaufsabteilungen betroffen sind", sagt Marc Kloepfel, CEO der Kloepfel Group.

Am glimpflichsten komme die Pharmabranche davon, in der nur 13 Prozent der Einkäufer von Einkommenseinbußen berichteten. Auch in der Konsumgüterbranche kämen die Einkäufer relativ gut weg, "doch wer kauft ein neues Auto, wenn sein Gehalt oder gar Arbeitsplatz infrage steht?", so Kloepfel.

Lesen Sie auch:

Mahle schließt zwei deutsche Standorte

MAN-Beschäftigte protestieren gegen Stellenabbau

Hella bekommt Corona-Folgen weiter zu spüren

Corona-Ausbruch bei BMW – Produktion läuft weiter

Aus dem Datencenter:

Umfrage zu zusätzlichen Staatshilfen für die Autobranche im Sommer 2020