Läpple ist unzufrieden mit der Rendite

In einem von Krisen und Planungsunsicherheiten geprägten Marktumfeld hat die Läpple-Gruppe im Geschäftsjahr 2022 ihren Umsatz um gut 22 Prozent auf 593,1 Millionen Euro gesteigert. Im größten Geschäftsbereich Automotive wuchsen die Erlöse um 28,7 Prozent auf 421 Millionen Euro. Laut Vorstandssprecher Stephan Itter "ist etwa die Hälfte des Zuwachses allerdings auf höhere Metallpreise zurückzuführen, die an die Kunden weitergereicht werden konnten".

Nicht alle Geschäftsbereiche erzielten die notwendige Ertragskraft, weshalb der Zulieferer im laufenden Jahr besonders viel Wert darauf legt, die Profitabilität zu steigern. Itter nennt beim operativen Ergebnis einen Zielkorridor von drei bis fünf Prozent. Die multiplen Krisen des vergangenen Jahres hätten die Ertragskraft geschwächt. Dennoch sei das Unternehmen 2022 "deutlich widerstandsfähiger geworden als in den Vorjahren".

Nach einem positiven Jahresauftakt 2022, vor allem durch gute Volumina im Automotive-Geschäft, sei das restliche Jahr stark von exogenen Einflüssen geprägt gewesen. Insbesondere die Geschäftseinheit Rundtische war von den weltweiten Material- und Lieferengpässen betroffen. Projektverzögerungen und Zurückhaltung bei Auftragsvergaben waren laut dem Unternehmen in den Bereichen Normalien und Automation zu spüren. Im Bereich Automotive musste durchgehend flexibel auf schwankende Abrufe reagiert werden.

2022 hat der Zulieferer von Pressteilen und Karosseriemodulen Neuaufträge im Bereich E-Mobilität gewonnen. Zu den Neuprojekten gehört ein Serienauftrag über Batteriegehäusedeckel. Im Wachstumsmarkt E-Mobilität hält Itter künftig für sein Unternehmen "mehr Euro pro Fahrzeug" für möglich. Die Erweiterung des Produktportfolios um Teile beim Antriebsstrang zeige die Weiterentwicklung zum Systemlieferanten im Bereich Automotive.

"Die Entwicklungen des aktuellen Geschäftsjahres schätzen wir aufgrund der geopolitischen Unwägbarkeiten als schwer absehbar ein", sagt Itter. Er rechnet damit, dass das Familienunternehmen mit seinen Werken in Heilbronn und Treublitz beim Umsatz weiter zulegt. Genauere Angaben dazu wollte er nicht machen.

Aus dem Datencenter:

Die 100 umsatzstärksten Automobilzulieferer weltweit 2021