Telefon haben vorne Tasten und hinten meist sogar eine Schnur dran, die Musik kommt von der CD, der Brief mit der Post, Nachrichten liest man auf Papier und Autos fahren mit Benzin oder Diesel – vor 25 Jahren war die Welt noch eine andere. Und wie sie einmal aussehen würde, das konnte da noch keiner wissen. Aber bei BMW hatten sie eine Ahnung davon, wo diese neue Welt Gestalt annehmen würde. Denn mehr noch als heute war das Silicon Valley Ende der 1990er Jahre der Nabel der Tech-Welt. Kein Wunder also, dass die Bayern dort 1998 ihr erstes Technology Office eröffnet haben. „Den Finger am Puls der Zeit haben, neue Trends frühzeitig erkennen, Partnerschaften mit den wichtigen Playern pflegen und zur rechten Zeit der Zentrale den richtigen Input liefern “, umreißt Standortchef Claus Dorrer die Aufgabe seines Teams.
25 Jahre ist das jetzt her und seitdem hat der Außenposten in der Bucht von San Francisco, der erst in Palo Alto saß und dann nach Mountain View umgezogen ist, viele Impulse nach München gegeben: Sie haben als erste den iPod integriert, waren maßgeblich am Head-Up-Display beteiligt oder an der Integration externer Apps. Und dass man jeden aktuellen BMW neuerdings auch mit dem Smartphone öffnen und diesen digitalen Schlüssel wie eine Kurznachricht weiterleiten kann, ist ebenfalls ein Verdienst der etwa 40 Ingenieure, Designer, Programmierer und Entwickler.
„Wir sind von Beruf aus neugierig und starren mit großen Augen in das Schaufenster zur Zukunft“, umreißt Etienne Illife-Moon den Ethos von Mountain View, der an neuen Sinnesreizen etwa im Siebener arbeitet und sich weniger als Ingenieur versteht oder als Konstrukteur, sondern als Explorer und Creater – selbst wenn längst nicht alles, was sie hier als Prototyp aufbauen, tatsächlich seinen Weg in die Produkte von morgen findet. „Anstöße zu geben, Fragen zu stellen, Möglichkeiten aufzuzeigen, Richtungen vorzugeben, das ist mindestens genauso wichtig.“