Straßkirchen stimmt für neues BMW-Werk

Straßkirchen hat Lust auf das neue BMW-Werk. In einem Bürgerentscheid votierte eine große Mehrheit der 2828 Wahlberechtigten des niederbayrischen Ortes für eine Ansiedlung des Premium-Herstellers und den Bau einer neuen Fabrik zur Montage von Hochvoltspeichern für die drei bayrischen Produktionswerke des Unternehmens.

„Das klare Votum in Straßkirchen zeigt, dass viele Bürgerinnen und Bürger Investitionen in zukunftsfähige Technologien und Arbeitsplätze befürworten“, sagte BMW-Personalvorständin Ilka Horstmeier, die auch für die Immobilien des Konzerns verantwortlich ist. Horstmeier weiter: "In Summe ist das heute ein wichtiges Signal für den gesamten Wirtschaftsstandort Deutschland."

Konkret stand nach der Auszählung am Sonntagabend fest: 73,4 Prozent der Wahlberechtigten stimmten für das neue Werk. 296 Stimmen wurden am Sonntag im Rathaus vor Ort abgegeben, davon votierten 161 für BMW, 129 dagegen, sechs Stimmen waren ungültig. Viel deutlicher war es aber bei den in den Wochen zuvor abgegebenen Briefwahlstimmen. Hier votierte eine große Mehrheit der Bewohnerinnen und Bewohner für das BMW-Werk in der Nähe des Ortes. Genaue Details standen am Sonntagabend zunächst noch aus. Die Wahlbeteiligung lag bei 77 Prozent.

Der Versuch einer Bürgerinitiative, die Ansiedlung von BMW durch einen Bürgerentscheid zu verhindern, scheiterte damit krachend. Thomas Spötzl, Vorsitzender der Werksgegner, erkannte die Niederlage an und sagte der "Passauer Neuen Presse": "Die Welt wird sich weiterdrehen..." Vor dem Bürgerentscheid am Sonntag hatte es monatelange Diskussionen und erbitterten Streit innerhalb des Dorfes gegeben. Auch der BMW-Konzern hatte in den letzten Wochen nervös nach Straßkirchen geblickt. Bei einem Votum gegen die neue Fabrik hätte der Premium-Hersteller vermutlich nicht mehr größer in neue Standorte in seinem Heimat-Bundesland investiert. Jetzt ist der Weg für BMW frei.

Im Oktober steht bereits der nächste Schritt zum Werksaufbau an. Die örtliche Bauleitplanung sieht dann die zweite Auslegung der sogenannten Bauleitplanung vor. Schon Anfang 2024 soll dann der erste Spatenstich auf dem Grundstück in Straßkirchen im Landkreis Straubing erfolgen. Bereits in rund anderthalb Jahren ist die Fertigstellung der Gebäude geplant. In Straßkirchen werden Hochvoltspeicher für die Neue Klasse gefertigt, die ab 2025 zunächst im ungarischen Debrecen anläuft und dann perspektivisch auch an den deutschen Standorten München, Regensburg und Dingolfing gebaut werden soll.

Aus dem Datencenter:

Wer liefert was für den neuen BMW Fünfer (2023)?