Es braucht schon einige Vorstellungskraft, um zu begreifen, was hier passiert. Mit einem Laserstrahl bringt ein Bosch-Mitarbeiter im Labor des Start-up-Büros Grow in Ludwigsburg einen winzigen Diamanten zum Leuchten. Darin eingeschlossen sind Quanten, die das Magnetfeld der Erde ultrapräzise messen können. Auf den kleinsten, nicht weiter teilbaren Teilchen liegen große Hoffnungen des Technologie-Konzerns, der dafür das Start-up Bosch Quantum Sensing gegründet hat. Denn mit ihnen öffnet sich in Zukunft ein weites Geschäftsfeld.
Um die Leistungsfähigkeit zu demonstrieren, bemüht Katrin Kobe, Leiterin des 30-köpfigen Teams zur Kommerzialiserung der Anwendungen, einen eindrücklichen Vergleich. Während bisherige Sensoren das Geräusch eines Hubschraubers einfangen können, hören Quantensensoren das Fallen einer einzelnen Schnellflocke. Ihre Empfindlichkeit ist eine Million Mal höher als die eines herkömmlichen MEMS-Sensors. Dazu können etwa sie im Falle eines Kompasses nicht nur die Richtung bestimmen, sondern beipielsweise auch die Stärke des Magnetfelds.