Das Familienunternehmen Brose musste erstmals Bankkredite „in beachtlichem Ausmaß“ aufnehmen, heißt es in einer Mitteilung des Unternehmens. Zwar hat der Mechatronikzulieferer 2022 dank der Konsolidierung des Joint Ventures von Brose mit der Volkswagen-Tochter Sitech einen Rekordumsatz von 7,5 Milliarden Euro erzielt, spricht aber bei 1,1 beziehungsweise 1,7 Prozent bei Umsatz- und Kapitalrendite von „einem absolut unbefriedigenden Niveau“. Dies lasse erstmals die Eigenfinanzierung des Unternehmens nicht mehr zu. Die Eigenkapitalquote liegt dennoch bei über 50 Prozent. Als künftige SE werde Brose außerdem kapitalmarktfähig. Probleme in der Logistik führten beim Unternehmen zu einem durchschnittlichen Lagerbestand von 32 Arbeitstagen, „wobei ein Tag rund 20 Millionen Euro Liquidität bindet“.
Sorgen bereitet Gesellschaftern, Beirat und Geschäftsführung zudem die Motivation der inzwischen auf über 31.000 Mitarbeiter angewachsenen Belegschaft an 69 Standorten in 25 Ländern. Sie mache sich durch eine außerordentlich hohe Fluktuation bemerkbar. Viele Beschäftigte wünschen sich wieder die persönliche, unbürokratische und pragmatische Arbeitsweise eines Familienunternehmens, heißt es in der Mitteilung weiter.