Der geplante Verkauf der VW-Tochter Bugatti an den kroatischen Elektro-Supersportwagenbauer Rimac verzögert sich. Ursprünglich sollte eine Entscheidung in Wolfsburg im ersten Halbjahr fallen. So hatte es Porsche-Chef Oliver Blume im Interview mit der Automobilwoche angekündigt. Nun soll der Deal frühestens bis zur Sommerpause Ende Juli in trockenen Tüchern sein. "Komplexe Transaktionen dauern manchmal etwas länger", sagte Firmenchef Mate Rimac der Automobilwoche auf Nachfrage. Zu Details könne er keine Auskunft geben, es seien aber nur noch Formalitäten. Rimac soll Bugatti in eine elektrische Zukunft führen.
Firmenchef Rimac war im Mai mit einer Delegation nach Wolfsburg gekommen, um mit VW-Chef Herbert Diess und Porsche-Chef Oliver Blume letzte Hindernisse aus dem Weg zu räumen. Die Aufsichtsräte in Wolfsburg und bei Porsche in Stuttgart haben dem Paket bereits zugestimmt. Derzeit hakt es offenbar nur noch an der Arbeitnehmervertretung von Bugatti am französischen Standort Molsheim, wo rund 130 Mitarbeiter beschäftigt sind und die Supersportwagen in einer kleinen Manufaktur montieren. Die Betriebsräte in Frankreich haben bei einem Eigentümerwechsel umfassende Mitspracherechte. "Wir wollen mit allen Beteiligten eine gute Zukunft für Bugatti gestalten", sagte ein Porsche-Manager.
Der Sportwagenbauer spielt eine Schlüsselrolle bei der Transaktion. Als wahrscheinlichste Lösung gilt, dass Porsche Bugatti übernimmt, dann ein Joint Venture mit Rimac gründet und eine Minderheit daran behält. Als Wert für Bugatti steht ein dreistelliger Millionenbetrag im Raum. Im Gegenzug erhielte Porsche vertieften Zugang zu den Technologien von Rimac. Die Stuttgarter halten bereits einen Anteil von 24 Prozent. "Das ist eine Win-Win-Situation", heißt es bei Porsche.
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